26.9.2020

Wahrlich, 66 ist für mich eine magische Zahl. Die Drei steckt darin in ihrer ganzen Herrlichkeit, wie in der Einheit von Körper, Geist und Seele. Ein Schlager von Udo Jürgens „….mit 66 Jahren, da fängt das Leben an…“ passt zu meinem neuen Lebensgefühl, obwohl ich im allgemeinen nicht auf Schlager stehe.
Da liegt viel Freiheit vor mir, die ich ausloten und auskosten kann, auch wenn der Körper hier und da zu meinem Leidwesen herum zickt. Rein mental fühle ich mich eher wie 33. Die nächste magische Zahl wäre die 99. Ob ich das noch erlebe oder erleben möchte, ich weiß nicht so recht.
Ich bin im Rentenalter angekommen. Ein Großteil meiner Zeit gehört mir selbst und meinen Interessen. Das Schreiben wartet ebenso wie die Natur mich nach draußen lockt und meine Lieblingsbäume besucht werden möchten. Und da ist noch viel mehr!
Eine Fülle, ich muss nur zugreifen und tun.

Ein hungriger Geist

Er hat lange geruht tief in der Erde unter den fließenden Wassern, am Ende der Welt. Etwas hat ihn geweckt. Er schnellt hoch, huscht an den Fischen vorbei und sprengt die Steine. Hungrig ist er und wach.
Er möchte Bäume ausreißen.
Was hat ihn nur geweckt?
Ein alter Traum, fällt ihm plötzlich ein: früher in alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, ist er als blauer Fisch durch Bäche, Flüsse und das Meer geschwommen, hat viel erlebt und seltsame Wesen getroffen bis er auf dieser Insel strandete, deren Licht ihn gefangen nahm.
So gefangen, dass er zum Vogel wurde, und als er alles gesehen, erkannt und in sich aufgenommen hatte, ruhte er sich als Mensch unter einer Eiche aus.

Überall auf der Insel hatte er eine seiner blauen Federn fallen lassen. Wenn nun ein kleiner Mensch sich bückte, um die Feder vom Boden aufzulesen , dann geschah etwas Merkwürdiges mit ihm : Er wurde von dem Wunsch beseelt, in keiner Form gefangen zu sein. Der Ruf wilder, unbeschnittener Freiheit wuchs in ihm, machte sich breit in seinem Kopf, sprengte alle Grenzen, traute sich in Himmel und Hölle, in Abgründe ebenso, wie in tiefe Furchen verdorrender Felder und in paradiesische Gärten, die mitten in der Wüste von unterirdischen Wasserkanälen gespeist wurden.

Der Geist erinnerte sich und weiß nun wieder , was seine Aufgabe ist:
sich wandeln, verändern, nicht stehen bleiben, Türen öffnen und Federn lassen, damit der wilde Funke Freiheit, kreativ und unbändig, überall schöpferisch wirken kann.

ICH WILL

Ich will meine eigenen Wege gehen
nicht von deinen Wahrheiten überflutet werden
will frei sei, mich frei schwimmen
selbst entscheiden
ob meine Kraft reicht, gegen den Strom zu schwimmen.
will unvoreingenommen erleben
mich nicht von vorgefertigten Meinungen leiten lassen
spüren, empfinden
Nicht fremder Worte sollen mir Richtschnur sein
ich will sie selbst ziehen
nach meinem eigenem Maß
aus meiner Mitte heraus
mit klarem Geist und offenem Herzen
auch dann, wenn ich Fehler begehe
es sind meine
ich verantworte sie

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Impressionen vom Pfingstsonntag

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Küchenstillleben mit Erdbeeren und duftenden Rosen.

Ich liebe das christliche Pfingstfest. Es kommt weniger spektakulär daher, wie seine bedeutenden Geschwister Weihnachten und Ostern und ist doch ein Fest der belebten Fülle: an Geist, Duft, erwachter Natur, Vogelgezwitschen, oft sonnendurchtränkt. Im erwachten Grün lässt sich gut durchatmen und der Lebensraum ist erweitert, die Zeit des Stubenhockens vorbei.