Haselkätzchen schaukeln im Wind
zartes Gelb schmeichelt dem Blick
Staksig sprießen
Apfelbaumzweige den Kätzchen entgegen
Kontakt suchend, scheinbar, vorwärts tastend
weniger biegsam
mitspielbereit
derweil
Kohlmeisen hüpfen vom Busch zum Baum
vom Baum zum Busch
und picken, was zu picken ist
gedacht und gedichtet
Gedankenflug
manchmal fliegen die Gedanken auf
wie eine Schar Stare im Herbst
schweben und fallen in alle Richtungen
ballen sich zu dichten Kräuseln
und stieben wieder auseinander
schwer, sie dann einzukreisen!
manchmal…2
fällt ein stern in deine gedanken
plötzlich und unerwartet
blitzt es auf
erhellt das trübe grau
und wischt die traurigkeit weg
Vorfrühlingsahnen
der tag silbert
regen tropft sanft belebend
und segnet das land
knospen schwellen, erstes grün
zaghaft noch reckt sich leben
26.10.20
Was mich berührt
1.
Der Ahorn hochlodernd
eine gelbe Flamme im Licht
der wilde Wein ein roter Zauber
im Hintergrund
2.
Das kleine Blatt auf der Mauer
zart und fein gefiedert
nur noch die Rippen haben Bestand
und ein Rest vom Gelb dazwischen
3.
Die Mauer mit dem verblassten Anstrich
der abblättert und Hintergrund ist
für Efeu und das Rot des wilden Weines
Hochauflodern möchte ich im Sonnenlicht, für etwas brennen auf meine alten Tage.
Und wenn meine Struktur sich unverschleiert nach außen zeigt, weil mein Fleisch sich verflüchtigt, dann soll sie filigran sein und dennoch stark. Wo Narben und Falten mich zeichnen, soll mein Licht bleiben und wie das Leuchten vom wilden Wein sein im Herbst. Wenn ich dann irgendwann loslassen muss oder darf, möchte ich zur Erde schweben wie ein Blatt im Wind und wieder zu Erde werden.
SCHON WIEDER SEPTEMBER
Spätsommerflimmern
im Sonnenlicht schwirren Bienen und Wespen
das erste gelbe Blatt im Apfelbaum
wieder ein Sommer, der sich wendet
wo Jahre nur bleiben im Dornröschenschlaf?
Zeit, aufzuwachen, um das Leben nicht zu verschlafen
Gemälde in Rot
die einsame Gestalt unten rechts ist bewegt, klebt aber am Fleck
Vor ihr, ein Stück entfernt, links
geht die zweite Gestalt, sich selbst umschlingend
ihr voraus gehen vier angedeutete Gestalten in der Mitte Richtung Morgenrot
Sie folgt mit bedächtigem Abstand
Zu ihnen will sie und dem zukünftigem Tag vertrauen
Die Gestalt hinter sich lässt sie stehen für immer
Ihr Weg ins Morgen ist das Ziel
Der Dienstag dichtet
Vielen Dank für die schöne Idee. Nun ist mir doch noch etwas eingefallen.
rostrot, Krähen, Staub
rostrot
rostrot und krähen
krähen
krähen und Staub
staub
staub und rostrot und krähen
aus staub bin ich gemacht, zu staub kehr ich zurück
wenn der herbst den purpurmantel wendet
liegen tod und sterben in jedem augenblick

24. Dezember
Ein letztes Wort noch dem Wind geflüstert, bevor die Nacht den Sonnentanz verschluckt
dem Abend ein Lächeln abgerungen. Es ist kühl. In der Ferne verklingt das Möwengeschrei.
Der Winter ist da!
Eine stille Zeit schafft Raum und Zeit fürs BeiSichAnkommen.
23. Dezember
es grünt
auf dem Wasser
und in den Herzen
(nicht nur zur Weihnachtszeit)
tief auf dem Grund blühen Gärten
verborgen, wie in der Seele
die heilenden Haine