Lieblingssatz 22

Satz 22

„Ich sehe mich in unzähligen Gestalten – Formen, die waren, sind und werden. Mein Herz macht einen Sprung – Narrensprünge!“

(Angie aus Brückenstück „Marie, die Zweite“)

Dieser Augenblick zwischen Schlafen und Wachsein, manchmal noch traumverfangen, dieser besondere Moment lässt sich dehnen. Wie ein Film läuft der Traum einfach weiter und schwingt sich in Narrensprüngen von Ast zu Ast und von Baum zu Baum weiter, bis er verblasst im Tag angekommen ist. Freiwillig hängenbleiben in Zwischenwelten ist für Marie köstlich und ein unvergleichlicher Genuss. Hier entstehen kreative Impulse für den Tag, entscheidet sich welchen Grundton der Tag tragen wird. Alles Vorstellbare darf sein und seine Schatten in den Tag legen. Im Gegensatz zum Nachttraum allerdings, ist Mensch hier selbst der Regisseur. Er entscheidet, wohin es geht und wie lange die Reise dauert.

Lieblingssatz 15

Satz 15

„Schläft ein Lied in allen Dingen
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.“

(Joseph von Eichendorff)

Rhina erwachte erlöst aus dem Schlaf. In ihr sang noch ein Lied. Das Hochgefühl aus ihrem Traum hing noch unter ihren Liedern, lächelte und flüsterte zärtlich in die Gedanken. Rundherum wohlig fühlte sich der Körper an.

Was für ein seltsamer Traum. In einem dunklen Raum mit vielen Menschen, die alle mit irgendetwas beschäftigt waren und kaum den Blick erhoben, hörte Rhina Gitarrenklänge. Ganz hinten, dort wo es lichtlos war und nicht einmal Schatten eine Chance hatten, perlte es ihr entgegen. Und in ihr brach etwas auf, wollte hinaus und nicht länger gefangen sein. Sie sang ohne die Melodie zu kennen, ohne den Text vor Augen zu haben. Alles entstand aus dem Augenblick heraus und paarte sich mit den Perlentönen der Gitarre. Rhina, die immer sehr kontrolliert war und lange brauchte, um sich zu trauen, erhob die Stimme, stieß alles hinaus, was ihr die Kehle zuschnürte und was ihr schwer auf der Seele brannte. Die Worte kamen von selbst dazu. Ein Baum im Herbst kam darin vor, der seine Blätter abschüttelte. Ein leeres Vogelnest wurde vom Wind über die Straße gefegt. Rhina ließ sich frei, und es fühlte sich an wie ein Befreiungsschlag. Mit jedem Ton den sie sang, wurde sie selbstbewusster und strahlender. Schon verschwand sie nicht mehr in der konturenlose Masse der Menschen um sie herum. Ihre Gestalt wurde sichtbar. Es raunte und murmelte zustimmend um sie herum. Die Masse hob ihren Blick, erstaunt über das, was ihre Ohren von der unbekannten Sängerin zu hören bekamen. Rhina ließ ihre Stimme spielen in allen verfügbaren Oktaven, scheute auch Schräges nicht. Rau klang ihre Stimme, als das Lied endete.

Traumsequenzen 2

Eine Art von Seligkeit

Schon wieder Umzug in ein neues Haus
schlicht diesmal: Kiefer, klare Räume, weiße Wände
nichts, was ablenkt von den Bäumen hinter der Glasfassade
und doch fremd, unbewohnt, ohne Gebrauchsspuren
das andere, das nie fertig wurde, ich nie bewohnt habe, wird verkauft

Ich radle durch Pfützen und Schlamm
es regnet ohne Unterlass, Weltuntergangsstimmung seit Wochen
dabei hat die Sonne schon geschienen, der Apfelbaum geblüht und der Flieder geduftet
ich radle weg von Dränglern, Draufgängern und wortgewaltigen Despoten
weg von Hektik, Krieg und den Bildern der Gewalt
finde einen Ort, die neue zweistöckige Buchhandlung zwischen Wiesen und Feldern
ziehe ein kleines Bändchen mit Gedichten aus dem Bücherstapel am Eingang
packe mein Notizheft aus, ebenso klein
finde einen Platz oben zwischen den Regalen, gut gepolstert mit Ablagetischchen
ziehe die Knie an und schreibe ab
Zeile für Zeile, Wort für Wort
rote Tinte fließt aus meinem Füllfederhalter aufs Papier
ich sehe, wie es fließt, so als sei ich nicht beteiligt, so als schreibe es sich selbst
ich trinke Tee, eine freundliche Frau gießt mir Kaffee hinein, ich trinke
dann kommt das Kind zu mir her geflogen,
der kleine Sonnenschein kuschelt sich in meinen Schoß
und alles wird hell
alles macht Sinn
So kann es bleiben für einen langen Augenblick

Traumsequenzen 1

Wer bist du?

Immer wieder traf ich dich unvorhergesehen an den unwahrscheinlichsten Orten:
auf einem Stuhl im Flur sitzend mit übereinandergeschlagenen Beinen, ein Buch in der Hand
am Tresen einer Bar, die ich noch nie besucht hatte
im Nebeneingang des Theaters, wo gerade der letzte Vorhang gefallen war….
Wir tauschten Blicke, ernst, ohne Lächeln mit dem Wissen, wir können einander nicht lassen…
und liefen auseinander , während in mir eine Welt zerbrach…
die Spannung stieg…
Dann sah ich dich unter Fremden, die ausgelassen feierten
erschöpft mit beinahe erloschenen Augen…
da nahm ich deine Hand trug dich – mehr als ich zog – hinaus
federleicht und blass, wieder zum Kind geworden, strömte das Leben aus dir heraus.
Ich bettete dich rechts neben mir auf einem roten Sofa..
du verlangtest nach der Brust
ich gab und du saugtest dich zurück ins Leben.
Wer bist du nur?

Wurzeln 3

Vom Entwurzeln

Abgründe. Ja es hat etwas Abgründiges, etwas Unauslotbares, dieses Neue, das sich gerade aus dem Nichts zwischen den geraden Linien herausschält. Gestern war alles noch so klar und überschaubar. Gerade Asphaltwege im Morgenlicht ohne wildwucherndes Unkraut an den Rändern. Eben war da noch ein weiter unverstellter Blick auf den Horizont, an dem sich nichts Überraschendes zeigte. Über Nacht hat der Asphalt Löcher bekommen. Er hebt sich an. Da ist eine Kuppe, über die sie nicht hinaus schauen kann. Die Mittellinie hat sich verdreht. Baumwurzeln haben Kraft. An den Seitenrändern, schickt sich die Natur an, Raum zurück zu erobern. Nirgendwo sind Mensch und Tier zu sehen. Sie ist schon lange unterwegs, geflüchtet, weg von dem Ort, der ihre Heimat war. Der Abend naht, und der Weg nimmt kein Ende. Wo führt er hin? Was hinter der Kuppe liegt, kann sie nicht erkennen. Einfach stehen bleiben kann sie auch nicht. Die Beine schmerzen und die Zunge liegt dick und pelzig in ihrem Mund. Sie hat Durst. Die Straße wirkt bedrohlich. Weiter gehen kann sie nicht. Sie wird sich in die Büsche schlagen, um einen anderen Weg zu finden, einen, der sie zu einem Haus führt oder in eine Lichtung. Das Herz beginnt zu rasen. Kalter Schweiß steht ihr auf der Stirn. Was lauert im Schatten der Bäume? Sie versucht sich zu beruhigen, das rasende Herz unter Kontrolle und die Panik in den Griff zu bekommen. Für einen Augenblick lässt sie sich am Wegrand nieder, hält sich selbst umschlungen, bemüht sich mit aller Kraft, das einsetzende Gedankenkarussell zu stoppen und beschwört vor ihrem inneren Auge das Bild. Ein Traum schenkte ihr vor ein paar Tagen dieses Bild. Ein großer, breiter Mann im schwarzen Anzug mit einer Melone auf dem Kopf hält einen moosgrünen Regenschirm über ihren Kopf. Der Mann steht rechts hinter ihr. Er bringt den Geruch nach frischer Pfefferminze und Lavendel mit. Das beruhigt. Sie hebt den Kopf und schaut zur Straße. Mitten im Asphalt, dort wo ein Riss entstanden ist, hat sich die Sonnenblüte eines Löwenzahns entfaltet. Langsam steht sie wieder auf, verlässt die Straße, schiebt mit den Händen zwei Holunderbüsche auseinander, zwängt sich hindurch in den Wald, der ihr wie ein Urwald erscheint. Das Herz schlägt ruhig, die Panik ist vorbei, der kalte Schweiß abgewischt. Sie hat gelesen, dass in alten Zeiten vor jedem Haus ein Holunderbusch stand. Ein mächtiger Schutzbaum für Mensch und Tier. Und irgendwo da im Gebüsch wird eine Quelle sein.

5.10.20

Heute ist mir schon den ganzen Tag seltsam zumute. Ich bin nicht hier und nicht dort, irgendwo dazwischen möchte ich den Raum ausloten, der kein Abgrund ist, wie ich ihn schon erlebte, sondern etwas völlig Unbekanntes. Das magische Datum flüstert, will mir etwas ins Ohr raunen, aber ich kann es noch nicht verstehen. Aber leise, leise beschwört es etwas in mir, bleibt kein nächtlicher Traum, der wie Schaum ist, der zusammenfällt und verschwindet. Nicht nur „Frau Luna“ aus Shinajas Märchenstunde hat mich auf intensive Weise berührt. Mich und die vielen in mir scheint von vielen Seiten etwas wach zu küssen.
Veränderung möchte sich vollziehen, ich möchte aus der Haut fahren und eine neue Form finden. Auch wenn ich die Form noch nicht kenne, sie mich auch ein wenig beunruhigt, es fühlt sich großartig an und richtig.

Die Zeit ist reif! Nicht nur die letzten reifen Früchte wollen geerntet werden. Der Baum, wirft seine Last ab und lässt deutlicher nun seine wirkliche Struktur erkennen. So will auch ich mich zeigen, wie ich wirklich bin, wenn ich es weiß.

https://www.facebook.com/Seelenpoesie.dieMagiederFarben/videos/267105797791994

Ich hatte einen Traum

Es war einer jener Träume, die selten sind und die man nicht mehr vergisst. Diese besonderen Träumen erzählen mir etwas über mich, was ich bis dahin in seiner Komplexität noch nicht begriffen hatte, obwohl die einzelnen Puzzleteile schon lange vorhanden waren. In dieser Nacht war ich im Garten meiner Kindheit, genau an jenem Platz, an dem der Birnbaum mit den kleinen runden Birnen wuchs. Er war nicht besonders hoch, und ich pflückte die Grießbirnen schon als Kind gerne. Ende August wurden sie reif. Sie wurden nicht roh gegessen sondern eingekocht. Erst dabei entwickelte sich ihr unvergleichlicher Geschmack. Niemals mehr habe ich diese Birnen gesehen oder gegessen, nachdem Garten und Birnbaum aus meinem Leben verschwunden waren. Wüsste ich den Sortennamen, ich würde einen solchen in meinen Garten pflanzen. Sofort!
Zurück zum Traum, was hat er mir erzählt?
Mein innerer Ort ist ein Garten, in dem ein Birnbaum steht. Er ist von Hecke oder Mauer umgeben. In der Mitte ist ein tiefer Brunnen. Es ist ein Vorfrühlingsgarten, indem die Knospen beginnen sich zu regen und die Sonne erste zarte Farbtupfer in den Tag malt. Meine Farben sind: buttergelb, puderrosa, helllila, blassblau, zartgrün, silber, weiß und alle Grautöne. Es duftet nach dem letzten Schnee und dem ersten grünen Gras. Es ist eher das Ruhige und Verhaltene, was mich ausmacht. Mein Ziel ist der Weg.
Würde ich mein Lebensmärchen schreiben, alle genannten Facetten müssten darin enthalten sein.
Zurück zum Traum. Dort bin ich zurück gekehrt in meinem Kindheitsgarten, der schon längst verwildert und von (Un)Kräutern überwuchert ist. Trotzdem finde ich dort alle meine Farben und Düfte wieder. Ich weiß, dass ich den Garten an diesem Ort nicht behalten oder neu errichten kann. Aber meine Schwester ist bei mir. Sie nimmt eine Pinzette, pflückt vorsichtig Miniaturen von Kräuter und Blumen und pflanzt sie in eine kleine Schale. Sie drückt mir die Schale in die Hand und sagt: „Nimm sie mit. Und nun geh.“
Jetzt weiß ich, dass ich jene Samen in allen inneren und äußeren Gärten auspflanzen kann, die ich für mich – wo auch immer – noch finden oder anlegen werde. Und an jedem dieser Plätze werde ich neue Sämlinge mitnehmen können um die vorhandenen zu ergänzen und zu erweitern.

Habt ihr vielleicht ein ähnliches Bild im Kopf, dass euch überall hin begleitet und in dem ihr ausruhen könnt, wenn draußen alles zu viel und zu laut wird?

Der Weihnachtsbrief

Pia Tütü zieht den Vorhang auf. und lässt das Morgenlicht durch das Fenster hinein. Gerade eben hat der Wecker sie unsanft aus dem Schlaf geworfen. Pia versucht sich zu orientieren. Welcher Tag ist heute, stehen Termine an? Wo hat sie nur den Kalender hingelegt? jetzt aber erst mal Kaffee kochen, und so steigt sie die Treppe herunter. Das Knie knirscht und schmerzt wieder und erinnert daran, dass sie endlich einen Arzt aufsuchen sollte. Der Schlaf war unruhig in der letzten Nacht. Etwas liegt wie Gaze zwischen ihr und dem Tag, hindert sie daran, klare Gedanken zu fassen. Vielleicht ein Rest von dunklen Träumen? Der Streit gestern mit ihrem Lebensgefährten hat sie in der Nacht nicht los gelassen. Gedankenkarussel in den Wachphasen zwischen Schlaf und Traum. Wie soll es nur weiter gehen mit ihr und ihm? Ist eine gemeinsame Zukunft noch möglich? Pia sehnt sich nach Frieden und Stille, fürchtet aber auch das Alleinleben, jetzt wo die Kinder ihr Leben fern von zuhause leben.
Sie schüttelt die Gedanken ab wie einen zu engen Mantel, dessen Kragen ihr die Luft zum Atmen nimmt.
Kaffee kochen! Seit Monaten schon brüht sie ihn morgens per Hand frisch auf, ein wirksames Ritual gegen Morgen-Blues. Sie geht in die Küche, öffnet das Fester, füllt den Wasserbereiter und gibt die abgemessenen Kaffeebohnen in die elektrischen Mühle. Allein das Malgeräusch macht sie wacher. Sie genießt den Duft des frischgemahlenen Pulvers. Etwas wie Gemütlichkeit zieht in ihre Gedanken ein. Sie gießt Wasser auf den Kaffeesatz und freut sich auf den ersten Schluck. Langsam füllt sich die Tasse. Vor dem letzten Schub Wasser geht sie schnell noch zum Briefkasten, um die Tageszeitung zu holen.
In der Nacht hat es geregnet. Die Luft draußen ist angenehm kühl und frisch. Gerade leert der Müllwagen die Tonnen vor dem Haus, es ist Mittwoch, fällt ihr ein, und keine Termine zersplittern den Vormittag. Die aufgeregten Stimmen der vorbeieilenden Schulkinder klirren in den Novembertag. Wie unbeschwert sie noch in ihren Tag gehen, jeder Tag ein kleines Abenteuer, mit Raum zum wachsen.
Zurück in der Küche trinkt sie den ersten Schluck Kaffee und beginnt die Zeitung zu lesen.
Plötzlich fällt ihr ein, was sie heute tuen wollte. Sie möchte einen Weihnachtsbrief an liebe Freunde und Verwandte aufsetzen. Er soll ausführlich werden und darüber erzählen, was in diesem Jahr besonders war und ihr so alles geschehen ist. Man sieht sich nicht mehr so oft. Jeder ist mit Beruf und Familie beschäftigt. Die Wege zueinander scheinen weit. Sie möchte keine Floskeln schreiben und nichts beschönigen. Dafür braucht sie Zeit. Gut dass Weihnachten erst in vier Wochen ist. Zufrieden schlägt sie die Zeitung zu. Der Tag kann beginnen.

Ein nächtlicher Traum

„Was für ein merkwürdiger Traum.“ denkt Frau Lillac, während Traumfetzen an ihrem inneren Auge vorbei düsen. Sie spürt noch das großartige Gefühl innerer Befreiung, als das Himmelsleuchten am Ende des Traumes in jede Pore ihrer Haut eingedrungen war und sie mit Licht und Liebe bis zum Rand ausgefüllt hatte, bis sie selbst zu leuchten begann. Rundum erneuert, als hätte eine höhere Macht ihren Körper recycelt, so frisch fühlte sie sich beim Aufwachen. Und sie hörte noch die warme, wohltuende Stimme , die in ihr Ohr flüsterte, während ein warmer Wind sie sanft streichelte:
„Ausreisen, du wirst ausreisen.“ prophezeite die Stimme.
Frau Lillac kostet diesen Satz. Er schmeckt süß und hat im Abgang etwas Bitteres.
„Wohin soll ich denn ausreisen? Was meint die Stimme?
Plötzlich denkt sie an MARIE, ihre Freundin aus Kindertagen. An einem Morgen hat diese die Haustüre hinter sich geschlossen, ist zum Hafen gegangen und mit einem Fischerboot aufs Meer hinausgeschwommen. Sie folgte einer Traumstimme, die sie zu einer fernen Insel und einer besonderen Aufgabe schickte. MARIE blieb lange verschollen. Monate später fand FrauLillac sie in der städtischen Klinik wieder. MARIE lag im Koma, aus dem sie als eine Veränderte erwachte. Nie erzählte sie von ihren Erlebnissen auf der Insel, aber eine Weisheit strahlte von ihr aus, die jeden in seine Tiefe zu führen vermochte, der ihr begegnete. Sie sei nicht mehr von dieser Welt, hatten einige Bekannte gemeint.
„Wenn jemand seinem ganz eigenen Weg geht und gegen den Strom schwimmt, wird dieser Jemand nicht immer ein Stück weit sonderbar wirken?“ fragt sich Frau Lillac und springt aus dem Bett.
Die gewohnten Gedankengebäude zu verlassen, über den Tellerrand zu hüpfen wäre eine Art Ausreise für sie. Wolte sie das nicht schon lange?

SECHS WABEN SCHON

Frau Lillac hat an einer Geschichte gestrickt. Sechs Waben aus bunter Wolle liegen fertig vor ihr. Sie hat nicht gemerkt, wie es sich immer weiter -fast wie von selbst- gestrickt hat und ist über sich selbst verblüfft. Es war wie im Traum und ging ihr gut durch Kopf und Hände. Irgendwann wird sie alles zusammen nähen. Noch ist es nicht so weit. Wenn die Nächte zum Winter hin länger werden, bleibt mehr Zeit und Muße, um weiter zu stricken, Wabe um Wabe, bis ein Ganzes daraus entsteht. Es bleibt Wichtiges zu erzählen. Die Wolle im Korb ist noch lange nicht verstrickt.