Wurzeln 18

Vor einiger Zeit besuchte mich nachts ein Traum, der lange nachwirkte. Er spielte in dem Garten meiner Kindheit, der sich im Verlauf der Zeit veränderte und den ich verlassen musste. Am Ende schenkte mir eine vertraute Person eine kleine Schale. Die Vertraute hatte Muttererde hineingetan und mit einer Pinzette Minipflänzchen aus dem alten Garten gezupft hinein gepflanzt. Ich durfte sie mitnehmen in mein weiteres Leben. Es war klar, ich musste gehen.
Ich wusste nun, dass die Pflänzchen in der Schale die Samen sind, die ich überall am Rande meines Weges ausstreuen kann, so dass neue Gärten entstehen.

Im Nachdenken über den Traum wurde mir manches deutlich:
– ich werde immer ein Mädchen bleiben, egal wie alt ich werde
– meine Herzeninsel ist ein Garten, der von einer Hecke umschlossen ist
– meine Farben sind die Farben des Vorfrühlings
– mein Ziel ist der Weg
– meine innere Heimat der Garten, in dem ich Kind sein durfte
– Inspirationsquelle sind mir Farben, Licht. Duft und Klang
– das Herz meiner Insel ist Brunnen oder Quelle


Habt ihr Lust, mir folgende Fragen zu beantworten?

Wer bist du? (Mädchen, Kind, Frau, Alte, Junge, Mann…..)
Was ist deine Herzensinsel?
Welche Farben gehören zu dir?
Was ist dein Ziel?
Was ist dir innere Heimat?
Was ist dir Inspirationsquelle?
Was ist das Herz deiner Insel?

Gemälde in Rot

die einsame Gestalt unten rechts ist bewegt, klebt aber am Fleck
Vor ihr, ein Stück entfernt, links
geht die zweite Gestalt, sich selbst umschlingend
ihr voraus gehen vier angedeutete Gestalten in der Mitte Richtung Morgenrot
Sie folgt mit bedächtigem Abstand

Zu ihnen will sie und dem zukünftigem Tag vertrauen
Die Gestalt hinter sich lässt sie stehen für immer
Ihr Weg ins Morgen ist das Ziel

Erwacht

marie war von etwas erwacht. wo war sie nur? etwas hatte sie gerufen. es dauerte eine weile, bis sie wieder wusste, wo sie war: in der höhle -auf der steinernen bank musste sie eingeschlafen sein – seltsam. ach da waren ja auch die lebendig tanzenden Pferde an der Höhlenwand. Wie lange sie wohl geschlafen hatte?
augenblicklich dachte sie an IHN, den sie suchte, und die sehnsucht wuchs vom bauchraum in den ganzen körper hinein – eine mischung aus freude, sehnen und schmerz. das herz klopfte ihr in den ohren und ein schluchzer entströmte ihrer kehle. diese verbundenheit – er hatte im traum zu ihr gesprochen. sie konnte sich an jedes wort erinnern und an seine stimme. wo war er nur. jenseits der zeit an einem fremden ort?

wie sollte sie ihn finden. erst einmal musste sie durch diese höhle. die feuergnome trommelten.

ein gedanke kamm ihr in den sinn:

„menschen hinterlassen spuren – lesbar für jene, die sie finden wollen und verstehen. schon oft folgte ich einer blassen spur in worten, zeilen, gedichten, im miteinander. je intensiver ich folgte, umso klare wurden die zeichen – puzzleteile, auf dem weg zum du. ich wurde zum spurensucher und hinterließ selbst spuren auf meinem weg, die fand, wer mich versteht. ein geheimer code, nur zu entschlüsseln von menschen, die ähnlich ticken. immer hinterlasse ich etwas, ohne, dass ich es absichtlich plane, und du tust es genauso. wie hätte ich dich sonst finden können?“

wer hatte ihn nur gedacht? stand er in einem buch oder sprach ihn jemand zu ihr? plötzlich hörte sie ein geräusch! (Ausschnitt)
Marie, eine von mir erschaffene Figur hat mich durch schwierige und beglückende Zeiten begleitet. Alles begann mit dem Logbuch, dass ich 2005 begann. Über die Jahre und mit großen Unterbrechungen, sammelte sich allerhand Schreibstoff zusammen. Es gibt Textfäden, die noch nicht zuende gedacht und geschrieben sind und Geschichten, die ihr Geheimnis noch nicht veraten haben.
In den letzten Jahren war MARIE für mich  nicht mehr so präsent. Nun drängt sie sich wieder in meine Gedanken. Da ist noch etwas, was zu tun bleibt.
Immerhin der Titel über all diesen Fragmenten, Erzählfetzen, Gedanken und Geschichten bekommt jetzt einen Namen: „Der Weg ist das Ziel“.
Wenn ihr von MARIE mehr  lesen möchtet, lasse ich sie hier noch einmal aufleben und ihren Weg weiter gehen.

 

Burg Reifferscheid

Eigentlich hatten wir gar nicht vor, eine Burg zu besuchen, aber wie uns wieder einmal sehr deutlich wurde, ist der Weg das Ziel und bekanntlichen führen Umwege nicht selten zu ganz besonderen Orten und Menschen, wie an diesem Tag. Es sollte nach Monschau gehen, aber das Navi schickte uns in die Irre und wir landeten auf der Burg Reiffenscheid und ins hübsche Burgcafe „Till Eulenspiegel“ Eine, wenn ich mir das so richtig überlege, herrliche Narretei.
Was wir fanden, war ein kleines verwunschenes von Mauern umrundetes Burgdorf mit einem gut erhaltenen Burgturm. Viele Mauern, Nischen, tolle Perspektiven und Ausblicke.

Burg Reifferscheid

Schönheit