Flüchtig, die Wolke auf ihrem Weg nach Irgendwo
ein letztes rotes Blatt torkelt im Wind
und ich…
verliere mich eine Weile im blauen Himmelsloch…und streife alles ab
Wolke

Leicht…..
„Guten Tag!“ lächelte Frau Leichtigkeit und tanzte aus der Reihe, vorbei am Stein des Anstoßes.
Das sah ein Wolke. Die schmunzelte leise.
„Frau Leichtigkeit hat gut lachen.“ dachte der Stein und wünschte sich, ein Fels zu sein.

Veränderlich
Wolke war ich eine Weile
dann regnete ich auf die Erde
in den Pfützen spielen Kinder
die Erde trinkt.
Wurzeln von Bäumen
saugen das belebende Nass
Nährendes steigt den Stamm empor
verdunstet über die Blätter
steigt
und wieder bin ich Wolke
für eine Weile

Selbstbildnis 6
ZEICHEN OHNE WORTE
In der Nacht habe ich von dir geträumt. Es hat an meiner Haustür geklopft, und ich habe geöffnet. Es war Tag und die Sonne schien. Ein paar Schäfchenwolken blieben an der Hecke hängen.Da standest du und hast mich angeschaut ohne etwas zu sagen. So richtig fassbar warst du nicht, eher ein sich in Auflösung befindlicher Geist. Nicht unästhetisch, so wie eine Wolke, die sich auflöst und dabei ihre Konturen verliert und langsam vom Himmel verschluckt wird. Du warst da! Ich fühle mich gesehen und verstanden. Es hat mir gut getan, mich aufgerichtet und mir Mut eingeflöst, ganz und gar ohne Worte. Und das war, was ich brauchte. Beim Aufwachen, war alles Schwere von mir abgefallen,wie ein altes, viel zu weites Kleid, das verschlissen und notdürftig geflickt nicht mehr passt und dringend der neuen Haut weichen muss. sie

verschwommene sicht
wenn ich eine wolke bin
mit konturen und gewitterfarben
und es mich regnet
– ein auflösen und verschwimmen –
trinkt mich die erde mit meinem gesang
den ich singe, um zu berühren
den ich singe, um zu bleiben
als stimme unter allen stimmen
Dem Singetag geschenkt
WENN EINE SEELE WANDERT
Still der Tag und silbergrau meliert
und doch bewegt
es singt ein Lied sich in die Zeit
wenn eine Seele wandert leise
doch wohin geht sie, wenn der Körper stirbt?
Wie eine Wolke sich zerfranselt
und aufgesogen wird vom Blau
löst sie sich auf im NICHTS
Kohlmeise
das blatt bebt im wind
während sie pickt in der schlehe
blitzt blau der kopf auf
bald, in wenigen tagen
wird der busch zum weißen traum
FISCH SEIN
(nachgetragen zu „Stimmung zwischen den Zeiten“)
Ach wäre ich doch ein kleiner roter Fisch.
Dann würde ich durch den nassen Tag schwimmen und mit den Regentropfen um die Wette laufen. Ich würde in verbotenen Tümpeln nach Köstlichkeiten tauchen, in die Wolken springen und darin genüsslich baden. Und auf den grauen Asphalt, der sich unter dem tiefen Himmel ins Unendliche weitet, würde ich glitzernde rote Schuppen streuen.
Wäre ich ein Fisch, dann wäre heute ein Glückstag und ich putzmunter in meinem Element.

und da war noch etwas
diese kleine weiße Wolke…die es so eilig hatte
und alle anderen gemächlichen überholte
fast schien es, als bliebe sie am Kirchturm hängen.
Das sah ein Winzling neben mir wohl ebenso
denn er lachte, zeigte mit dem Finger auf die Wolke
und fragte die Frau, die ihn an der Hand hielt:
„Platzt die Wolke jetzt?“
Ich lächelte zum drittenmal in kurzer Zeit
– in welcher Zeit eigentlich –
wo die Uhren doch stehen geblieben waren
und dachte
dass die Eiligen selten schneller sind als ich
Schon neigt sich der März
Wen siehst du hinter den Wolken, während die Bäume dir ein Lied singen?
Es ist der Wind.
Er hat die Form eines pausbäckigen Engels und trägt auf der Stirn die tiefen Furchen der unablässig Denkenden.
Du spürst nur einen unendlich sanften Flügelschlag, als warte noch etwas ab, bevor es dich ergreift und mitnimmt .
Nichts braust, denn der Tag ist himmelblau und golddurchwirkt. Im Wasser spielen die Möwen. Die Wellen mit ihren Meerschaumspitzen wogen neugierig in den Sand.
Fast könnte man meinen, dass sie sich im Takt mit dem Lied der Bäume bewegen – wie die weißen Wolken, die dem Horizont zu streben, bevor sie sich zu Rauch verflüchtigen und in den Himmeln verlieren.