Storrytelling und die magische Begleitung 8

Trau dich…es gibt nichts zu verlieren 3

Ilya verstaute Reiser und Eier in ihren Jackentaschen, erhob sich und setzte sichtlich erschöpft ihren Weg fort. Am Rande einer Wiese legte sie sich eine Weile ins Gras und schaute in den beinahe wolkenfreien Himmel. Die Nacht würde sternenklar und frostig werden. Sie brauchte einen geschützten Platz, um zu schlafen. Seufzend stand sie auf, schulterte ihr Gepäck und setzte den Weg fort. Wohin er sie wohl führen würde? Etwas später gabelte sich der Weg. Ohne nachzudenken bog Ilya nach rechts ab. Hier wurden die Bäume und Sträucher dichter, wirkten weniger zerrupft. Diese Pflanzen hatte der Sturm wohl nur gestreift. Ilya folgte dem Weg bis es beinahe dunkel war und sie plötzlich vor einer schiefen Hütte aus Holz stand. Die Tür war aus den Angeln gerissen und hing schief vor dem Eingang. Eine Art Leuchtschrift blinkte Ilya entgegen: „Trau dich…es gibt nichts zu verlieren. Ilya holte die kleine Taschenlampe aus dem Rucksack und leuchtete in die Hütte hinein. Sie sah eine Pritsche aus Holz, darauf ein paar Stapel Decken und einen kleinen Tisch auf dem Wasser, Käse und Brot standen. Ilyas Magen knurrte. Erst jetzt spürte sie, dass sie Hunger und Durst hatte. Es blieb ihr auch keine Wahl. Es war draußen vollkommen dunkel. Nur ein paar Sterne leuchteten blass. Notdürftig zurrte sie die Türe vor den Eingang, um ein wenig geschützter zu sein. Sie richtete ihr Nachtlager, trank Wasser und verspeiste Käse und Brot. Entspannter jetzt ließ sie sich auf das Lager fallen und kuschelte sich dick in den vorhandenen Decken ein. Die Augen fielen zu, eine Art Frieden machte sich in ihr breit. Nicht denken, nur nicht denken, das wollte sie nicht. Stattdessen richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Atem. Das regelmäßige Ein und Aus ließ sie schnell in einen traumlosen Schlaf gleiten.

Erfrischt erwachte sie am nächsten Morgen, bereit die Reise fortzusetzen, wohin auch immer ihre Schritte sie führen würden.

Sie verspeiste ein paar Äpfel aus dem Rucksack, verstaute die Hilda-Kastanie griffbereit in der Jackentasche und steckte stattdessen den Reiser in den Rucksack. In der anderen Jackentasche tastete sie nach den blauen Eiern. Sie fühlten sich warm an und pulsierten leicht. Entschlossen verließ sie die Hütte, schaute in den Himmel, über den dicke graue Wolken jagten. Ein kühler Wind spielte mit Ästen, Zweigen und dem Gras und mit dem Haar auf Ilyas Kopf. Sie ging nun an der Hütte vorbei in ein Waldstück, in dem Fichten und Tannen gebrochen oder entwurzelt waren. Ein paar der noch unbelaubten Bäume hatten dem Sturm getrotzt. Ein Eichhörnchen huschte an einem Stamm empor. Vereinzelt hüpften kleine Vögel in den übrig gebliebenen Bäumen. Ilya nahm alles wahr und speicherte es in ihrem Kopf. Das Chaos war groß, doch sie wusste, dass hier bald schon neue Pflanzen und Bäume das Terrain erobern würden. Nichts blieb wie es war. Es würde anders werden. Moos und niedriges Gras krallten sich an Erde und Steine. Ihnen hatte der Sturm nichts anhaben können, auch nicht dem verborgenen Pilzgeflecht unter der Erde und den kleinen Buschwindröschen, die zwischen bloß gelegten Wurzeln, abgebrochenen Zweigen, Zapfen und alten Blättern zu wuchern begannen. Vorfrühling lag in der Luft und ab und zu brach eine Sonnenstrahl durch die dichten Wolken. Es roch modrig, aber da war auch ein Hauch von grasgrüner Frühlingsfrische am Rande. Es mochte später Vormittag sein, als Ilya einen sich an den Baumreihen entlangziehenden Bauzaun erreichte. Da war eine blaugelbe Tür. In schwarzen groben Buchstaben darüber der übliche Spruch: „Trau dich…es gibt nichts zu verlieren!“

Blauäugig öffnete Ilya die Tür und betrat einen neuen Raum. Auf das, was dort auf sie zuströmte war sie nicht gefasst.

Storytelling und die magische Begleitung (6)

Es geht weiter. Es ist natürlich nur die Rohfassung. Beim Erzählen könnte ich noch viel ausschmücken und ausbauen. Ich suche auch noch die richtige Erzählperspektive und einen geschlechtsneutralen Namen für die/den Held:in. Gut Ding will Weile haben.

Trau dich…du hast nichts zu verlieren

2. Die braune Tür

Die Kastanie schaute mir zu, während ich Käse und Brot zu mir nahm und vom frischen Wasser trank. Als ich fertig gespeist hatte, bat ich um einen kurzen Schlaf im Moos. Jetzt wo der Bauch voll war und der Tag beinahe seinem Ende zuging, wollte ich nur noch schlafen. Ich rollte mich im Moos zusammen, schloss die Augen und lauschte dem Wind, der in den Zweigen der Kastanie flüsterte. Sein Singsang ließ mich schnell einschlafen. Aus dem traumlosen Schlaf erwachte ich nach einer Weile mit einer dringenden Frage auf den Lippen:

„Was geschieht jetzt mit mir?“

Die alte Kastanie nickte weise und schaute mich ernst an.

„Gute Frage,“ antwortete sie, „du bist nicht ohne Grund hier. Du kannst mich Hilda nennen. Ich habe lange auf einen Menschen gewartet, der die blaue Tür öffnet und so meinen Raum betritt. Du wirst sieben magische Türen öffnen müssen. Mit jeder, die du durchschreitest, betrittst du einen neuen Raum, indem eine Aufgabe auf dich wartet.

Zu mir bist du gekommen, weil deine Neugier größer war als die Angst vor dem Unbekannten. Obwohl dein Herz geklopft hat, warst du bereit, etwas Neues zu wagen. Dazu gehört Mut.

Wenn du dich genug ausgeruht hast, dann wird sich in meinem Stamm eine braune Holztür zeigen, die dich in den nächsten Raum führt.“

„Werde ich je wieder zurück kehren in mein altes Leben?“

„Ja, das wirst du. Und du wirst nichts verlieren, im Gegenteil. Diese Reise wird dich bereichern, wenn du mutig genug bist, alle Aufgaben zu erfüllen. Du wirst am Ende über dich hinausgewachsen sein und mit neuen Blickwinkeln über den Horizont hinausschauen können.Geh jetzt! Hinter meinem Stamm steht ein Rucksack, nimm ihn mit. Reiseproviant und Wasser findest du darin, einiges an nützlichem Handwerkszeug und eine Zauberkastanie.“

Eine Zauberkastanie?“

“Eine Zauberkastanie! Nimm sie in die Hand, wenn du in Gefahr bist. Und solltest du jemals auf deiner Reise mutlos werden, rufe nach mir – Hilda, Hilda – schenke mir Mut!“

„Man wird mich vermissen und nach mir suchen!“

„Keine Sorge, wenn die Reise zuende ist, wirst du in dein Leben zurückkehren, und es wird so sein, als sei keine Zeit vergangen. Hier im Zauberwald hat Zeit keine Bedeutung. Und jetzt komm näher, ich möchte dir ein Zeichen auf die Stirn malen, damit jene, die dich erkennen sollen, sehen, dass ich dich schicke.“

Ich trat näher an den Stamm heran und Hilda malte mir einen blauglitzernden Stern auf die Stirn-.

Was hatte ich schon zu verlieren, nichts! Ich nahm den Rucksack und verabschiedete mich von Hilda. In diesem Augenblick sah ich die Tür in ihrem Stamm und zögerte nicht. Ich drückte den Türgriff herunter und sie öffnete sich lautlos. Wieder stand ich auf einer Schwelle und sah nichts. Langsam gewöhnten sich die Augen an die Dunkelheit. Schatten tanzten, der ganze Raum schien in Bewegung. Es flüsterte und raunte aus allen Ecken. Es knarrte, pfiff und fauchte. Es hörte sich sehr bedrohlich an, aber ich schloss die Augen und ging einen Schritt in den Raum hinein. Kein Wesen war greifbar. Wind umgab mich, hier verebbte gerade ein Sturm. Ich öffnete die Augen und erschrak. Ich stand auf einem Weg, der übersät war mit Zweigen, Blättern und Früchten. Auch kleine rote Äpfel fand ich. Ein Baumstamm lag quer über den Weg, Bäume waren umgeknickt oder entwurzelt. Die Bäume und Pflanzen hatten viel Holz gelassen. Sie ächzten und stöhnten. Ein breiter Baum war mittenentzwei gebrochen. Ich ging auf ihn zu.

„Oh, oh es tut so weh. Jetzt bin ich hin.“

Der Baum tat mir leid. Ich ging zu ihm und fragte:

„Lieber Baum, kann ich etwas für dich tun?“

„Ah, du trägst Hildas Zeichen. Bitte, schneide einen Reiser von mir ab, bewahre ihn gut und pflanze ihn an einem geschützten Platz in die Erde. Es ist sehr wichtig, denn ich bin die letzte meiner Art.“

“Das will ich gerne für dich tun.“ Ich öffnete den Rucksack und fand eine Heckenschere. Ich schnitt einen Reiser vom Baum ab, es war ganz leicht, und steckte ihn in meine Tasche. Es fühlte sich gut an und nahm mir das Gefühl, ohnmächtig und hilflos zu sein inmitten dieses vom Sturm verursachten Chaos.

„Ich danke dir mein Kind. Ich heiße Katalani. Sag das dem Reiser, wenn du ihn einpflanzt. Ich werde jetzt schlafen und meine Kräfte sammeln, und vielleicht wieder zusammenwachsen, um neue Triebe zu entwickeln. Leb wohl. Sei gesegnet auf deinem Weg.“

Katalani schloss ihre Augen und verstummte. Sofort hüllte sie ein feiner grüner Atem ein. Woher er plötzlich kam, ob der Baum selbst ihn ausstieß oder eine heilende Kraft sich des Baumes angenommen hatte, konnte ich nicht erkennen.

Inzwischen hatte der Wind nachgelassen, war nur noch ein leises Flüstern. Über den blauen Himmel eilten weiße Wolkenschafe. Eine Weile setzte ich mich auf den Baumstamm und sah mich weiter um. Ich sammelte Äpfel vom Boden auf und packte sie in den Rucksack. In einen biss ich hinein. Er schmeckt knackig, frisch und spritzig und im Nachgang angenehm süß. Ich fühlte mich jetzt weniger mutlos. Plötzlich blieb mein Blick an einem Reisigbündel hängen. Ich stand auf und schaute es mir näher an. Vor mir im flach auf dem Boden niedergestreckten Gebüsch hing ein Nest. Zwei blaue Eier mit goldenen Sprenkeln lagen darin. Sie waren noch warm. Wo waren die Vogeleltern? In der Umgebung war nicht eine einzige Vogelstimme zu hören. Nur der Wind säuselte in den Bäumen. Ich dachte nicht lange nach, wickelte jedes Ei vorsichtig in trockenes Gras und ein weiches Taschentuch. Die kleinen Pakete versteckte ich in meinen Jackentaschen.

WENN DER STURM REDEN KÖNNTE

Hey! Ich habe hier auch ein Wörtchen mit zu reden. Ein Gewichtiges sogar. Schließlich bewege ich die Wellen, auf denen das Boot mit dem Findelkind schwimmt.
Mein Zorn ist schon abgeflacht, ich schäume nicht mehr vor Wut. Ich habe eine große Herausforderung angenommen und mit einem Felsen auf Leben und Tod gerungen. Ein Teil meiner Kraft hat sich dort verflüchtigt. Leider steht der Felsen immer noch im Weg und hält mich auf, aber ein paar Bäume, die sich in ihn hineint gekrallt hatten, konnte ich umreißen und entwurzeln.
Ich bin der Sturm, das ist mein Wesen.
Grausam oder böse bin ich nicht, das können nur Lebewesen sein. Ich habe keine Gefühle, tu nur, was zu tun mir geboten ist. Durch mich entsteht Chaos. Und aus dem Chaos wächst eine neue Ordnung, die ich wieder umwerfe, wenn sie zu sehr stagniert. Dann kann ich Wirbelsturm werden oder mich zum Orkan aufbauen.
Eigentlich habe ich weder Gedanken noch Worte. Ich bin einfach, und wer mir zu trotzen versucht, sollte sich vorsehen.
Du bist besorgt um das Boot und seinen Inhalt, stimmt´s? Nun soviel kann ich dir schon sagen: mein langer, mächtiger Atem pustet das Boot geschwind in den Süden. Das ist Land. Das Boot ist gar nicht so zerbrechlich, es kippelt nicht und tanzt mit den Wellen. Es wird heil bleiben.

GESCHRUMPFT

Was habe ich da erzählt von dem Wal, der mich getragen hat, damit ich in ein kleines Boot schauen kann. So ein Unsinn, oder war es doch kein Unsinn? Irgendetwas ist passiert, denn ich liege in einem Boot und draußen tobt der Sturm. Neben mir liegt ein kleines Kind. Es schläft, vielleicht schon seit einhundert Jahren und wird nicht wach. Ich friere und kuschle mich zu ihm unter die Decken, nehme es vorsichtig in den Arm. Es ist warm und riecht nach Milch. Seltsamerweise bin ich nicht mehr groß. Etwas im Boot hat mich verzaubert. Oder war es der Wal, dessen Absichten ich nicht kenne? Ich kann nichts tun, bin klein wie das Kind neben mir. Sind wir Zwillinge, habe ich gerade im Boot mein anderes Ich gefunden? Den Schatten, den ich bisher nicht ausloten wollte?Seltsamerweise verspüre ich keine Angst. Es wird geschehen, was geschehen soll. Alles steht schon lange geschrieben und wird sich auf die ein odere andere Seite erfüllen.

Ich schaue auf das Strickstück in meinen Händen, es ist wabenförmig. Der Anfang einer Geschichte, die an allen sechs Seiten weiter gehen kann. Während ich tagträumte haben meine Hände sie ohne mich gestrickt. Möglich, dass ich tatsächlich eine Geschichte stricken kann.

Oktoberende

Es ruht das Jahr in seinen letzten Farben aus.
Am Morgen zeichnen Nebelschleier weich
und mancher Baum zeigt sein Gerippe.
Der Wind im Sturme zornig
zerzaust das Haar, lässt lose Dinge poltern oder flattern.
Er heult und jault mit Drohgebärden durch den Kamin
kleine Kinder fürchten sich vor dem Gespenst.
Von Baum und Strauch klaubt er mit Macht
das Funkelrot, ein fahles Gelb und Knisterbraun.

Ich freue mich an allen Düften, Klängen, Melodien
mit denen uns der Herbst so überreich beschenkt
und finde Ruhe im Verschwinden aller Farben.
Des nachts träum ich vom Schnee, der all dem Schroffen
seine scharfen Ecken nimmt und weicher stimmt.

FLASCHENPOST 1

7.7.

Liebe AURORA,

 

lange habe ich geschwiegen und dich darüber im Unklaren gelassen, ob es mich gibt.
Ich war mir unsicher. Du eine schreibfreudige Seiltänzerin, deren Briefe mir ans Herz gewachsen sind, mich oft aus meinem Schneckenhaus gelockt und mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben, warst mir zu fremd. Wer bist du nur, und warum schreibst du mir, einem völlig unwichtigen Menschen? Wer macht denn so etwas schon?Außerdem bin ich den Umgang mit Menschen nicht gewohnt und etwas ungelenk mit den Worten. Aber du hast dich nicht davon abhalten lassen, weiter Briefe zu schreiben. Doch dann kam nichts mehr, plötzlich kein Lebenszeichen mehr von dir. Ich war traurig.
Am liebsten hätte ich alles stehen und liegen gelassen, wäre in ein Boot gestiegen, über den großen Ozean gesegelt, um dich zu suchen in deinem kleinen Haus, mit den blauen Fenstern, hinter den Dünen, am Rande der großen Stadt.

Tatsächlich habe ich widerspenstige, kaum zu bändigende Locken und bernsteinbraune Augen. Meine Stimme ist weder Tenor noch Bariton, sondern ein Mezzosopran. Manchmal singe ich gegen den Sturm an. Ich bin aber leider kein Traumtänzer, sondern eine eigenbrödlerische Traumtänzerin, lebe aber wirklich auf einer kleinen Insel, zähle dort die Vögel und halte den Leuchtturm in Schuss. Ab und zu kommen Besucher mit dem Schiff. Ich zeige ihnen mein Reich und bin froh, wenn sie am Abend wieder den Rückweg zum Festland antreten.
Beinahe bin ich eine Königin hier.
Die Vorstellung gefällt mir!
Allerdings kann ich mit herrschaftlichen Roben, perlenbesetzten Stöckelschuhen, Schmuck und Krone nichts anfangen. Ich trage Jeans, Karohemden, dicke Socken, Wanderschuhe. Mütze und Schal dürfen nicht fehlen, auch nicht der dicke Parka und die kuscheligen Fleecejacken.
Der Wind hier ist frisch und oft stürmisch, einäußerst launischer und ungebärdiger Geist.
Ich könnte dir Geschichten erzählen…. und ganz sicher würdest du sofort eine Gänsehaut bekommen.
Meistens liebe ich mein einsames Leben, nur bisweilen fühle ich mich einsam. Zum Glück legt einmal in der Woche das Proviantschiff an, und ich trinke mit dem Schipper einen heißen Tee. Wir haben uns immer was zu erzählen, auch Dönekes und Seemannsgarn.
Er bringt mir natürlich auch die Post vom Festland mit.
An einer geschützten.Stelle auf der Insel lege ich mir gerade ein Gärtlein an. Und einen treuen Freund besitze ich, Leon, der Wolfsspitz.
Ich schicke meinen Brief per Flaschenpost, und hoffe, er erreicht dich.
 
Gruß aus der Ferne, ANTONIA, die Traumtänzerin.

Manchmal

Manchmal weht ein Orkan in dein Leben hinein
dann bleibt keine Zeit mehr für schöne Worte, geistreiche Gedanken und wizige Geschichten,
dann heißt es Standhalten und Festhalten, was an Wesentlichem und Wichtigem noch zu fassen ist.
Alle Sinne sind wach, du bist im Augenblick, wie sonst nie.
Was gestern war, hat keinen Platz mehr in deinem Kopf und was morgen sein wird, kann noch nicht gedacht werden.
Du entdeckst dich neu, lotest Grenzen aus, spürst nach, wiviel Spielraum bleibt
Aberwitzige Gedanken  zucken auf, Lösungen werden wieder und wieder mit neuen Szenarien durchgespielt. Bis zur bitteren Neige. Oder bis in den endlich einsetzenden, erlösenden Schlaf hinein.
Du kämpfst um den Boden unter deinen Füßen, der sich entzieht und mit Gespenstern, seltsamen Gelichten und düsteren Gestalten, die in den Hirnwendungen auf ihren Auftritt warten.
Du wirfst alle deine Anker aus, damit dich etwas hält, stellst fest, es stehen dir ganz schön viele zur Verfügung, auch solche, an du du schon lange nicht mehr gedacht hast
bis du wieder Land gewinnst und das Schwanken aufhört.
Lebendig bist du! Mitten im Sturm eine Windbraut!

So ging es mir in den letzten Wochen. Hier und da habe ich ein paar Worte auf Zettel geschrieben, eine richtige Zettelwirtschaft ist entstanden.
Es hat bis hierher aber nicht gereicht.

Ich bin nicht weg und komme wieder.

Was mir gerade durch den Kopf geht?
Warum soll es mir anders gehen als der Welt, in der ich mich spiegele und die mich spiegelt?