Liebeserklärung an den November

Ich mag den November, wenn die Farben verbleichen und langsam die Strukturen der Bäume und Pflanzen transparent werden.
Ich mag die klare Luft an frostigen Tagen und das Farbspiel am Abend bei Sonnenuntergang.
Ich mag die langen Abende, an denen Lichter entzündet werden und der Tag viel Zeit hat zur Ruhe zu kommen. Und ich auch.
Ich mag es, ein Glas mit warmen Tee in den Händen zu halten, während eine Kerze flackert.
Sogar die kühlen Temperaturen mag ich. Ich öffne meinen Mantel und strecke mich ihnen entgegen. Wie lebendig ich mich fühle wenn die Kälte mich berührt. Und wie wohlig, wenn ich den Mantel wieder schließe.
Und wenn die Luft nach Schnee schmeckt, dann bin ich ganz bei mir und glücklich

Nicht nur der Tag stirbt

Langsam zerlegt sich das Jahr
entkleidet Baum und Strauch
Schleier heben sich
Strukturen schälen sich heraus
Zurück geworfen auf sich selbst
der Erde nah, den Vollmond im Blick
kehrt alles SEIN zum Ursprung zurück
träumt Leben in den Winter sich
eingehüllt in gewichtige Worte
verblasste Farben, eine melancholische Melodie
den Duft von Apfelsinen
die Essenz der Dinge, den Grund
Sicher, dass beizeiten
das Neue kraftvoll geboren wird

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MEINE FARBEN

Dreiklang aus Schwarz, Grau und Blau
dazu als Kontrast hier und da ein zierliches Bunt
Die frostigen Tage neigen sich
und der Himmel breitet sich aus in mir
nur einzelne Schneeflocken fallen noch von oben
winzige Eissterne, die gleich vergehen
Das Echo alter Lieder spiegelt sich darin
Aus Wintertagen nehme ich klare Strukturen mit
kahle Baumspitzen, gerade Feldfurchen, raureifgerahmt
unverschleierte Horizonte
und die Feuerfarben ausklingender Tage