14.10.20

KRANICHE

Ich höre ihr heiseres Rufen, halte inne für diesen Augenblick
suche den Keil, den sie am Himmel zeichnen
sehe wie er sich scheinbar leicht durch Wolken schiebt
immer in Veränderung, die Form
gen Süden, zur Sonne, auf alten Wegen
unterwegs sein, wohin der Weg dich führt
dem zu folgen der innere Kompass bestimmt
Und mitten drin im  Sturm  
das ICH
der kleine Mensch im Angesicht der Zeit

12.10.20

Gestern weinten die Wolken den Himmel leer
Und wuschen mein Herz
dass so schwer zwischen gestern und morgen hing.
Im Trüben fischen beschwert
Doch wenn die Sonne blinzelt und die Herbstfarben leuchten
wenn die Luft klar und kühl an Quellen denken lässt
dann lächelt das Herz, und Gehen wird leichter

Corona und ich 2

…der Zeit ein Schnippchen geschlagen, augenblickelang…

1.

Erst war da dieses grüne Lächeln,
das sich zaghaft aus dem vergilbten Laub des vergangenen Jahres schälte, sich zu erheben schien,
um zu beginnen über den Dingen zu schweben,
sich hineinzuweben in Tage und Nächte,
mit einem Duft, der zunächst fein
immer mehr an Intensität zuzunehmen begann,
bis jetzt im Frühling
weder Grün noch Duft und Klang aufzuhalten sind,
um in einer grünen Symphonie zu erklingen.
Das nun strahlende Lächeln im Wettlauf mit der Sonne
weckt die letzten Langschläfer aus ihren Träumen.
Die Zeit ist reif und der Boden bereit zum Sähen.
Neues will wachsen.

2.

Ich öffne das Rollo und schau hinaus
Alles leuchtet, will in mein Herz
dort wachsen und wuchern
bestricken und becircen
wie die Knospen im Baum
die darauf warten, bald blühen zu dürfen

Ich öffne das Rollo und schaue hinaus
möchte baden im Licht
goldene Seelenwärme aufnehmen
mich wiegen im Wind
der den Baum umschmeichelt
und auch mich liebkost

Nicht die Hecke…

In den Verästelungen der verholzten Zweige finde ich mich wieder, eingesponnen in einem Netz aus Altweiberfäden über dem Wasser. Graue Fusel weht der Wind über die Wiese, silbern reflektierend im Schein der schrägfallenden Sonne. Da lacht ein roter Apfel im Gras. Im Blätterwald säuselt der Wind, eine Holzbrücke knarrt, Wasser rauscht. Spätsommerliches Hängemattenfeeling, traumschwer von beerensüßer Essenz. Ein Schnappschuss Augenblick, dem ein Hauch von Vergänglichkeit anhaftet. Gehalten im Kokon zwischen den Zweigen ist der Alltag fern… und die Zeit hat Zeit.

Selbstbildnis 6

ZEICHEN OHNE WORTE

In der Nacht habe ich von dir geträumt. Es hat an meiner Haustür geklopft, und ich habe geöffnet. Es war Tag und die Sonne schien. Ein paar Schäfchenwolken blieben an der Hecke hängen.Da standest du und hast mich angeschaut ohne etwas zu sagen. So richtig fassbar warst du nicht, eher ein sich in Auflösung befindlicher Geist. Nicht unästhetisch, so wie eine Wolke, die sich auflöst und dabei ihre Konturen verliert und langsam vom Himmel verschluckt wird. Du warst da! Ich fühle mich gesehen und verstanden. Es hat mir gut getan, mich aufgerichtet und mir Mut eingeflöst, ganz und gar ohne Worte. Und das war, was ich brauchte. Beim Aufwachen, war alles Schwere von mir abgefallen,wie ein altes, viel zu weites Kleid, das verschlissen und notdürftig geflickt nicht mehr passt und dringend der neuen Haut weichen muss. sie

Sorry!

Die Fortsetzung von Frizzi kommt noch!

Aber auch etwas über mein Zwiegespräch mit den Worten, über das Thema “ Beschützen“und „Beschützt werden“ und meine Vorliebe für den Altweibersommer.

Aber

es ist so herrlich im Augenblick, das Wetter so schön, die Abende lau und:

Trichter winden sich himmelan
blau, bleu, rosa, pink
und Wicken, die duften
morgens, schon früh
und die sonne steht schräg
vergoldet alles
und mein Herz, übermütig
will das alles mit Haut und Haaren
jetzt, für diesen Augenblick

und ich kann mich nicht teilen!
Und da ist Musik, die hat auf mich gewartet, eine echte Herausforderung.
Wenn ich sie angenommen habe, werde ich erzählen.

Die kühleren, grauen Tage kommen noch früh genug!

Der Sonne zu Ehren

Sonnengeflecht  in Hecken und Zäunen
Grafik  schattiger Strukturen auf Wegen und Pfaden
besonnt und bestrahlt der Augenblick
Vom Firmament Sonnengesang
mit den Lerchen im Feld, den Grillen im Gras
der Amsel auf dem Dach und dem Summen der Hummeln

Sonntagsruhe im Garten

Sonnentag, Sommer hoch, im Licht schwelgen
Ermatten im Schatten der Bäume
in der Fülle zu vergehen und sterben, ein Ahnen

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Die Tage werden kürzer!

SONNE

 

Kosmische gelbhäutige Göttin
Klang singend erscheinst du
an der Nahtstelle zwischen Tag und Nacht

Hell berühren  deine  Strahlen das Sonnengeflecht
Dein pulsierender Organismus  tastet sich vor
in schattige Ecken und Dunkelkammern der Welt
Du siehst, was in der Ferne geschieht
und was sich im Inneren verbergen will
du modellierst die Welt
schenkst Schönheit ohne Unterschied
auch Runzeln, Furchen, Schatten
Was du berührst verwandelt sich.
Sanfte Helligkeit  lässt wachsen und  erblühen
Sengende Hitze  verbrennt uns und lässt verdorren.