In der Nacht hat der sich der Spalt über den Worten geschlossen und sie unter frisch aufgeworfener Erde begraben.
Wer sich der Erde nähert, hört sie noch wispern. Die Wolken lösen sich auf und verregnen den Tag. Es verschwimmen die Worte, die neugierig nach außen schlüpfen. Kleine Rinnsale und Kanäle schlängeln sich durch die braunen Felder, Gedanken tauchen auf und ab, fließen.
Wie gut die Erde riecht.
lasst uns schweigen, Liebste. Diese Zeit lebt ohne Worte und lässt der Sprache Raum. Im Stillwerden spüren wir den Dingen auf den Grund, fühlen ihr Sein, entwickeln und richten uns neu.
Bis der Regen zu Schnee wird, lasst uns die Worte meiden, Liebste. Manchmal führen sie nur weg von uns. Im Atmen der Welt liegt Größe, und wir sind Teil von ihr.
Schweigen
Wichtige Sätze
Über die Stille Wer Klang wirklich in seinen ganzen Dimensionen aufnehmen will, muss Stille erfahren haben. Stille als wirkliche Substanz, nicht als Abwesenheit eines Geräuschs. Diese echte Stille ist Klarheit, aber nie Farblosigkeit, ist Rhythmus, ist Fundament allen Denkens, darauf wächst alles Schöpferische von Wert. Alles, was lebt und dauert, entsteht aus dem Schweigen; Wer […]
Das Schweigen
Wenn ich zurzeit oft schweige, dann liegt das daran, dass ich leer werden möchte. Ich übe, im Augenblick zu bleiben und lerne, die Stille noch mehr zu lieben. Im Schweigen kann ich klarer entscheiden, was wirklich zählt für mich, was ich gehen lassen möchte, was bleiben soll. Wie Blätter von den Bäumen, fallen die Worte aus meinen Gedanken. Ich sehe Schnee, Weite, Stille. Und höre ganz in der Ferne – leise – Glockenklang. Und endlose Räume in mir, die ich gestalten darf, wenn ich will oder eben auch nicht. Es ist alles da. Doch ich will es noch nicht benennen, beim Namen rufen, herbei locken, bezwingen. Lieber lausche ich dem fernen Glockenklang.
Notes
Ja, ja, wir beide, du und ich, wir haben uns viel zu erzählen.
Auch wenn die Worte schweigen, flüstert der Wind den Takt der ungesagten Sätze. Ein belebtes Schweigen liegt im Abend, verflüchtigt sich in die Nacht und webt sich formend in die Träume.
Ich würde dich gerne fragen: „Welche Farbe hat die Sehnsucht?“
Für mich ist sie nachtblau und weht wie eine Fahne aus Seide, glatt, glänzend und knisternd.
Ihre Tiefe kann ich nicht ermessen, denn ich sehe nicht bis zum Grund.
Die Sehnsucht hüllt mich ein, entzieht mich den Blicken.
Selbstschutz!
Wenn die Stimme plötzlich streikt
dann denkt Frau nach: „warum versteckt sie sich? “ und entdeckt einen Dialog.
Das Erlebnis vor ein paar Tagen als die Stimme noch da war, da hätte sie reden können, aber sie hat nicht den Finger erhoben, sich nicht zu Wort gemeldet, nichts laut in Frage gestellt. Hätte sie reden sollen?
Es ist nicht ihre Art sich vorschnell zu Wort zu melden. Sie weiß, einmal gefallene Worte kann niemand zurück holen. Sie stehen im Raum, den sie noch nicht vollständig ermessen hat.
Sie mag sich nicht wichtig machen und kennt den Wert des Schweigens. So oft wird ihr viel zu viel gesagt und zerredet. Sie braucht kein Publikum, und eine Masse von fremden Menschen, mit all ihrer Ausstrahlung, ist ihr viel zu groß.
Sie ist eine Stille und gehört zu jenen, die sich vorsichtig herantasten an Dinge, Prozesse und Menschen. Sie lässt sich Zeit, um zu lernen, mit wem sie sich da wortgewand auseinander setzen wird, möchte nicht vorschnell ein Urteil fällen. Da ist soviel anderes, was sie registriert, das ihre Aufmerksamkeit fordert: Die Atmosphäre, Spannungen, Dissonanzen, all das Nonverbale, dass durch den Raum schwirrt und ein Gespräch auf anderer Ebene miteinander führt.
Der Raum ist schrecklich: kalt, dunkel, ungemütlich, muffig. Ein feines Gespinnst negativer Energien aus Angst, Trauer, Wut, Stolz, Versagen, Scham und Ohnmacht hängt von der Decke herab und legt einen grauen Schleier über den Augenblick.
Darf Frau hier lachen? Sie lacht ab und zu. aber, es bleibt ihr im Hals stecken. Sie fürchtet, nach außen klinge es wie Hohngelächter.
Wie soll sie da sprechen mit zugeschnürter Kehle und dem Lachen, dass im Hals steckt, wie ein Trauerkloß?
Sie hätte reden können, tat es aber nicht.
Aber warum konnte sie nicht mehr singen, wo doch der Gesang verbindet, während Worte oft trenne?
Lauschen, sie sollte Lauschen und sich am Hörbaren freuen.
Herz-Notes (3)
Ja, ja, wir beide – du und ich – wir haben uns viel zu erzählen. Auch wenn die Worte schweigen, flüstert der Wind den Takt der ungesagten Sätze. Ein belebtes Schweigen liegt im Abend, verflüchtigt sich in die Nacht und stülpt sich formend in die Träume.
Ich würde dich gerne fragen: „Welche Farbe hat die Sehnsucht?“
Für mich ist sie nachtblau und weht wie eine Fahne aus Seide – glatt, glänzend und knisternd.
Ihre Tiefe kann ich nicht ermessen, denn ich sehe nicht bis zum Grund.
Die Sehnsucht hüllt mich ein, entzieht mich den Blicken.
Ich bin für mich und spinne mich darin ein.