Und gestern…

…du glaubst es kaum, liebe Gertrud Trenkelbach, da hupfte und zupfte gar nichts mehr mit Leichtigkeit und Frühlingswind unter den Flügeln durch die Stadt. Ich saß im Bus, schaute hinaus und staunte:

wo wollen sie nur alle hin?
Sie rasen und eilen,
tragen nicht nur Brillen und Bärte,
gehen auch nicht gerade, nein, nein
eher gebückt und mit grimmiger Miene
immer geradeaus
ohne nach rechts oder links zu schauen
Aber warum nur?
Ein gewöhnlicher Donnerstag
ohne Ausssicht auf ein langes freies Wochenende
So viele Taschen, Rucksäcke, Einkaufstüten…
Wo tragen sie das nur alles hin?
Gab es was im Ausverkauf?
Gibt es morgen nichts mehr?
Wo wollen sie nur hin?
Bestimmt begegnete ihnen  kein hauchzartes Lächeln
sonst hätten sie alles fallen gelassen
um umbeschwert und voller Lebenslustust
in den Feierabend zu starten
frei wie ein Vogel
mit Frühlingswind unter den Flügeln
ein Lied auf den Lippen und Flausen im Kopf

Berge aus Sand

Sand knirscht unter meinen Füßen.
Hitze raubt mir den Atem
Liebe, wie Fließsand
– tückisch und gefährlich –
welchem Ruf soll ich folgen
außer dem deinen in mir
zugewandt und abgewandt
innen und außen gleichzeitig
wohin auch immer die Füße mich tragen
noch nehme ich dich mit
du bist schwer, eine Last
gewichtet, ausgelotet und gewertet
WERTGESCHÄTZT