Kurz notiert

am 18. 11.20

Er hat es mir erzählt, begeistert, wild gestikulierend und laut, wie es mitunter seine Art ist, mit Augen, die ich nur noch selten so strahlen sehe.
„Hast du den Mond gesehen heute?“ fragt er mich, und ich schaue hinaus und sehe den Mond, eine schmale, silberne Sichel, die mich lächeln lässt. Neumond ist noch nicht lange vorbei, denke ich. Und er erzählt weiter:
„Als ich draußen war, ging gerade die Sonne unter. Ich schaute zum Himmel und sah den Mond, und mitten durch ihn hindurch flog in diesem Augenblick ein Flugzeug. Beide orangerot beleuchtet von der tief stehenden Sonne, orangerot auch der Kondensstreifen, den das Flugzeug hinter sich herzog. Ein Superbild wäre das geworden, hätte ich die Kamera dabei gehabt.“
“ Ja, schade,“ antwortete ich “ mal es doch, dein imaginäres Foto!“

Corona und ich 2

…der Zeit ein Schnippchen geschlagen, augenblickelang…

1.

Erst war da dieses grüne Lächeln,
das sich zaghaft aus dem vergilbten Laub des vergangenen Jahres schälte, sich zu erheben schien,
um zu beginnen über den Dingen zu schweben,
sich hineinzuweben in Tage und Nächte,
mit einem Duft, der zunächst fein
immer mehr an Intensität zuzunehmen begann,
bis jetzt im Frühling
weder Grün noch Duft und Klang aufzuhalten sind,
um in einer grünen Symphonie zu erklingen.
Das nun strahlende Lächeln im Wettlauf mit der Sonne
weckt die letzten Langschläfer aus ihren Träumen.
Die Zeit ist reif und der Boden bereit zum Sähen.
Neues will wachsen.

2.

Ich öffne das Rollo und schau hinaus
Alles leuchtet, will in mein Herz
dort wachsen und wuchern
bestricken und becircen
wie die Knospen im Baum
die darauf warten, bald blühen zu dürfen

Ich öffne das Rollo und schaue hinaus
möchte baden im Licht
goldene Seelenwärme aufnehmen
mich wiegen im Wind
der den Baum umschmeichelt
und auch mich liebkost

Eine Geschichte zur Nacht:

 

besondere tage

und über den tagen außerhalb der zeit lag ein frühlingsgrünes lächeln, das lächeln eines verwunderten kindes, für das jede sekunde die aus der zeit heraus wächst einen neuen, noch unerlebten zauber gebiert. und im flügelschatten des großen lächelns verbarg sich die angst mit ihren viefältigen gesichtern. und das licht war wie eine brücke, die menschen miteinander verband und eine weile aus der zeit heraustreten ließ. in der hand des goldenen kindes lag ein feuersprühender ball. siehst du ihn fliegen durch die nacht, die den tag gegessen hat, damit im nachtblau das licht nicht vergessen wird?

Schlaft schön!

Und auch andere schauten gestern zum Mond hoch…: Mein kunterbuntes Bloghaus

Ein Lächeln fliegt durch die Nacht. Es streift den Mond und kitzelt die Sterne. Es setzt sich auf eine Wolke und schaut von oben hinunter auf das Paar, auf einer Bank am Fluss, dass sich gerade findet unter dem vollen Mond. Ein Licht brennt noch im bunten Haus. Eine Frau mit weißem Haar steht dort und reist zurück in eine ganz andere Zeit. Auch sie lächelt und erblüht. Jahre treift sie ab, wie ein zu graues Gewand.

Zwischen zwei Atemzügen

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Wenn es himmelig blaut
an den Abenden sommerlicher Monde
zerstreuen sich Duftorgien zartgehauchter Töne
über Blumen, Pflanzen und Bäume
Im Klang der Vogellieder liegt Abschied und Neubeginn
Wenn die Nacht den Tag verspeist und Sterne funkeln lässt
streift ein sanfter Atem  über deine Haut
ein Engel aus Licht spaziert durch Wand und Raum
auf seiner Wange Rosenblätter
Blicke werden  weit und staunend
und auf dem Teich
schließt Lotos Lächeln in der Blüte ein.

Seltsam

7.1.2016
Heute war mir so, als würdest du klopfen an jene Tür, die ich nur durch dich gefunden habe, dabei war sie immer da.Wenn sie sich öffnet, verströmt sich ein warmes, wohliges Kribbeln in meinem Körper. Das Glück ist fühl-und spürbar. Es singt und sprudelt. Die Tür, ein neuralgischer Punkt, hinter dem die verborgene Sehnsucht lebt, die eins sein will mit dir und allem, ganz eben und unzerteilt. Ich hatte keine Worte dafür, bevor du meinen Weg gekreuzt hast.  Und immer denke ich mit einem Lächeln an dich, wenn die Tür sich öffnet. Dabei bist du nicht mehr da. Es muss etwas sein, was uns und alle verbindet, selbst über den Tod hinaus.Fühlfäden, spirituelle Spürnetze!
Dabei war ich heute ganz woanders, als es klopfte, nicht ich selbst habe geöffnet.

Und wie ein Wunder sind plötzlich wieder Worte da. Sie strömen mir zu, verbinden mich mit der kreativen Quelle in mir, mit dem unbewussten Ozean, in dem wir alle schwimmen.
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Versperrte Sicht

In die Schluchten zwischen den verlorenen Stunden hat sich dein Lächeln verloren. Dieses Lächeln, das den Tag hell machte und vom Glücklichsein erzählte. Was ist geschehen Marie, dass ein Absturz dies vermochte? Ich stehe auf dem Leuchtturm hinter dem Horizont und sehe nichts außer Nebel.
Mittendrin bin ich mit mir allein, und während ich noch grübele, warum die Sicht sich mir versperrt, taucht aus der Erinnerung dein Lächeln wieder auf. Es ist noch da – die Wahrheit ist, nichts was war geht für immer verloren.
Es ruht am Grund.
Ich will ein Fischer sein und im Meer meine Netze aus werfen. Vielleicht verfängt sich dein Weinen in meinem Netz und jenseits von Gut und Böse werde ich verstehen.
Es wird seinen Grund haben, dass die Sicht mir nahm, was ich nun in mir finde.

In der Nacht fuhr ich zur See – Marie – und warf meine Netze aus. Stunde um Stunde schaute ich in die Dunkelheit und lauschte dem Plätschern der Wellen an den Planken. Sanft schaukelte das Boot. Ich weiß nicht wie es geschah, aber diese stetigen und gleichbleibenden Geräusche versetzten mich in einen trance-ähnlichen Zustand. Die Nebel um mich herum wurden dichter – fast greifbar, umschlossen mich wie eine Zelle aus Watte.
Und plötzlich hörte ich dein Weinen, nein es war ein Schluchzen und es gesellte sich zu dem Lächeln, das ich auf dem Leuchtturm gefunden hatte und für einen Moment spürte ich deinen Atem.
Freude weckte mich aus dem Dämmerzustand: „Du lebst!“ wusste ich nun. Es zappelte in meinem Netz, fast hätte ich es aus den Händen verloren.
Ich holte es ein und fand einen kleinen grünen König mit Fischschuppenschwanz, dem die Krone in die Stirn verrutscht war.