14.10.20

KRANICHE

Ich höre ihr heiseres Rufen, halte inne für diesen Augenblick
suche den Keil, den sie am Himmel zeichnen
sehe wie er sich scheinbar leicht durch Wolken schiebt
immer in Veränderung, die Form
gen Süden, zur Sonne, auf alten Wegen
unterwegs sein, wohin der Weg dich führt
dem zu folgen der innere Kompass bestimmt
Und mitten drin im  Sturm  
das ICH
der kleine Mensch im Angesicht der Zeit

Kraniche ziehen

Die Kraniche ziehen
Sie teilen die Wolken
und folgen dem Licht
Schneeduft von fern

In ihren Ruf  einstimmen, in Wolkenberge eintauchen
Kein Blau, doch Glutrot finden, ein letztes im Wilden Wein
an der Schmuddelwand gegenüber
während im Radio dieses Lied singt

SUZANNE

Deine Zeit ist abgelaufen, Leonard Cohen
aber deine Melancholie bleibt
die uns alle berührt hat
die in bittersüßen Tagen so tröstlich war
als wir jung und du unser Star warst

Ich bin einverstanden nun mit Stille und Rückzug
und dem Licht der Hoffnung vor meinem Fenster
das nicht erlöschen wird

And I want to travel with him/ and I want to travel blind/ and I know that he will trust me/ for I’ve touched the perfect body with my mind