Eine Geschichte zur Nacht:

 

besondere tage

und über den tagen außerhalb der zeit lag ein frühlingsgrünes lächeln, das lächeln eines verwunderten kindes, für das jede sekunde die aus der zeit heraus wächst einen neuen, noch unerlebten zauber gebiert. und im flügelschatten des großen lächelns verbarg sich die angst mit ihren viefältigen gesichtern. und das licht war wie eine brücke, die menschen miteinander verband und eine weile aus der zeit heraustreten ließ. in der hand des goldenen kindes lag ein feuersprühender ball. siehst du ihn fliegen durch die nacht, die den tag gegessen hat, damit im nachtblau das licht nicht vergessen wird?

Schlaft schön!

Widerstehen

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Im Traum nahmst du meine Hand, drehtest sie langsam und vorsichtig um. Unendlich sanft streiften deine Lippen meine Handinnenfläche. Da war Hingabe an diesen Moment, der sich in die Unendlichkeit dehnte, bevor dein Blick sich hob und den meinen traf. Auf deine Stimme war ich nicht gefasst. Sie traf das Ohr, und eine Seite , die ich bisher nicht gekannt hatte, vibrierte in mir.
Eine Erschütterung, die mich beinahe wanken ließ. Aber ich war stolz und willensstark, und so straffte ich meine Schultern, richtete mich auf, bog mich gerade, füllte mich mit Präsenz und widerstand dem Reiz deiner veilchenblauen Augen.

Ich baute eine innere Mauer, hinter der ich mich versteckte und weinte.

Fern und doch so nah

Es war nur ein kühler Hauch
von fern
der kaum berührte

nicht mal
wie das sanfte Verweilen einer Hand
über sommerwarmen Haar

Still wie der laue Wind
am Morgen
wenn die Nacht verrinnt

So leicht
wie der Flügelschlag
eines schwebenden  Falters

Und doch war es mehr
ein taumelnder Lichtkuss
beseelt und zart

eine Botschaft ganz nah

(veröffentlicht in „Sehnsucht nach Griechenland 2006)