Abgetaucht in Baum-und Wasserwelten
verliert sich das lichte Flirren nicht
es zeigt den Weg in andere Welten
und gibt sein Geheimnis so schnell nicht preis
grün


zuhause ankommen
noch grünes eifelflirren im kopf
und ein sirren vom wind
über dem wasser
ein lied in den zweigen
Austrieb
zaghaftes Grün
treibt zwischen Wasserperlen
den Frühling aus
Wider den Unkenrufen
Küss mich
flüsterte der Frosch
und ich küsste ins Grün
mit zusammengekniffenen Augen
abweisenden Gesten
jeder Muskel angespannt
doch wie war ich erstaunt:
sanft war der Kuss
den feuchter Zauber mir
versüßte
und als mein Gesicht sich entspannte
die Augen sich öffneten
und ein Lächeln über die Lippen huschte
rollte mir
ein goldener Ball entgegen
nur
wo war der grüner Geselle geblieben
OH, DIESES GRÜN
Ausschnitt aus Marie´s Logbuch (2005)
Oh dieses Grün
Wie eine Ertrinkende klammert sie sich an dieses Grün, und mit dem Grün kehrt die Vitalität zurück. Plötzlich erinnert sie sich an warme feste Hände und kosende Lippen, die in ihrem Nacken hinter dem linken Ohrläppchen so gerne spielen.
Unter den Händen spürt sie weiches seidiges Vlies. Wolkiges Moos bereitet unter ihrem Körper ein weiches Bett. Der Schatten einer ausladenden Kastanie schützt vor neugierigen Blicken.
Es ist Frühling!
Blüten verharren angespannt und startbereit in den Knospen. Fein ist der Duft von zukünftigen floralen Gerüchen schon da.
Ein einziger Sonnenstrahl fehlt noch.
Verheißung und Versprechen liegen in der Luft.
Überall Aufbruch und junges Grün.
Vor der Zeit ganz klein
Während die Bäume erstarken
und an Volumen gewinnen
stehe ich winzig vor der Zeit
die mir den Vogel zeigt und verbietet
stehen zu bleiben.
Trotzen möchte ich ihrer Macht
und einfach verwunschen erstarren
wie Dornröschen von einer Spindel gestochen
zwischen all dem Knospen und Blühen
dem Duften und Fließen
für immer mich verzaubern lassen
vom grünen Rausch
und lauschen für ewig
So ein Tag
unerwartet hell
frühlingsnah, erwartungsfroh
umarmt mich licht
hülle mich ein, bade darin
erwarte sprießendes grün
Zeitenwechsel
noch ist GRÜN dominant….doch BLAU rückt näher und mit ihm der Sommer… ein Fluss, das Meer ein Segelboot:
Wie BLAU in BLAU versinkt bis auf den Grund…wo Grund ist auch in mir… und mich durchdringt und lautlos zu mir spricht…wär ich gern der Ball und würde lastenschwer und voll zum Grunde sinken und ertrinken und aller Lasten bar nach oben steigen und in den Himmel fliehen.
Wenn BLAU in BLAU versinkt und sich einander anvertraut, verschwistert, dann bleibt nur Fülle ohne Rand und Grenze.
die letzten tage, immer wieder
keine luftsprünge
doch silbrige fischchen
innen…zwischendurch
grüne traumpfade
entdeckt am rande der nacht
zwischen tag und traum
sah apfelblütenblätter
sacht fallen im morgenlicht
streute laut singend
leichtigkeit in meinen tag
und goldenen staub
gestern noch unsichtbar
heute vom licht geadelt
so spiegeln sich hell
empfindungen und wünsche
in sprudelnden quellen
wenn an den kastanien die kerzen erlöschen, will ich aufwachen, mich schütteln, tief durchatmen, alles alte abschütteln und dem grün die hand reichen, wanderschuhe anziehen und mit leichtigkeit – ganz ohne gepäck- sommerwärts dem meer entgegen eilen.
Im GRÜN baden
Über Nacht ist die Hecke gegenüber dicht geworden. Ihr Frühlingsgrün verbindet sich nun mit den anderen Nuancen von Grün in Baum, Strauch und Gras. Mit Hilfe des Regens hat die Natur diesen Raum gestaltet.
Ich schaue zum Morgenfenster hinaus und werde still zwischen all dem GRÜN. Bis es sich in mir ausbreitet, mich einbezieht, von mir Besitz nimmt. Bis ich selbst GRÜN bin und etwas aus mir wächst.