fällt ein stern in deine gedanken
plötzlich und unerwartet
blitzt es auf
erhellt das trübe grau
und wischt die traurigkeit weg
fällt ein stern in deine gedanken
plötzlich und unerwartet
blitzt es auf
erhellt das trübe grau
und wischt die traurigkeit weg
In der Nacht hat der sich der Spalt über den Worten geschlossen und sie unter frisch aufgeworfener Erde begraben.
Wer sich der Erde nähert, hört sie noch wispern. Die Wolken lösen sich auf und verregnen den Tag. Es verschwimmen die Worte, die neugierig nach außen schlüpfen. Kleine Rinnsale und Kanäle schlängeln sich durch die braunen Felder, Gedanken tauchen auf und ab, fließen.
Wie gut die Erde riecht.
lasst uns schweigen, Liebste. Diese Zeit lebt ohne Worte und lässt der Sprache Raum. Im Stillwerden spüren wir den Dingen auf den Grund, fühlen ihr Sein, entwickeln und richten uns neu.
Bis der Regen zu Schnee wird, lasst uns die Worte meiden, Liebste. Manchmal führen sie nur weg von uns. Im Atmen der Welt liegt Größe, und wir sind Teil von ihr.
Der Weg durch den Park
grüner wirken die Bäume nach dem langen Regen
Rot zeigt sich im Laub, Gelb weicht zurück
es war noch nicht dran
Auf dem Elektrohochmast
schilpen ungezählte Vögel
so klein von hier unten, schwarze Punkte nur
ob sie sich sammeln für die Reise gen Süden?
Meine Gedanken ziehen mit dem Wolken weg vom herbstlichen Augenblick, denken an einen leise, leise…
der nicht mehr da ist, schon eine Weile und dessen Stimme ich vermisse.
Blaue weite Spiegel
Sandbögen, Schaumspuren
die Kraft des Wassers gebändigt
an der Buhne
Wolkenflug endlos
wie die Gedanken, die ziehen
bis hinter den Horizont
Ein guter Grund
Wenn es mir richtig mies geht, wenn alle Flaggen innerlich auf Halbmast stehen, wenn ein Weg mal wieder in einer Sackgasse gelandet ist, ich mich – zum wievielten Mal eigentlich? – im Kreis drehe und nicht vorwärts komme, wenn die Stimmen in mir so schrill und laut werden, dass ich meine eigenen Gedanken nicht mehr verstehe, dann ….
….grabe ich mich in die Tiefe meiner Textlandschaft und werde fündig. Plötzlich verstehe ich meine Gedanken wieder, weil die Stimmen nur noch flüstern. Ich hüpfe aus dem Kreisen und komme einen Schritt weiter. Die Sackgasse entpuppt sich als Refugium, ich hisse die Fahnen und die Stimmung wechselt von grau auf bunt.
Alleine dieses Resultat befriedigt mich enorm, ganz gleich wer, wann und weshalb, auf meine Texte stößt und sich von ihnen berühren lässt.
17.4.
Guten Morgen lieber Seebär,
ich hoffe, du hast so gut geschlafen wie ich. Vielleicht warst du gar schon auf dem Wasser. Apropos Wasser. Gestern schrieb ich dir: „Ist nicht das Wasser die Weltenseele, über die wir alle miteinander verbunden sind?“
Vielleicht fragst du dich, wie ich auf diesen Gedanken gekommen bin . Nun ich will es dir erklären, denn ich träumte von….:
„Es war einmal ein Bauernmädchen. Das lebte in der Nähe eines munteren Baches, zwischen Feldern und Wiesen bei den Eltern, mitten in einem wunderschönen Garten. Gerade war Frühling, und auf der Obstwiese blühten die Bäume. Das Mädchen, nennen wir es Trine, saß gern unter den Bäumen im Garten und sah ihnen beim Wachsen zu. Trine war gerade zum Frühlingsbeginn dreizehn Jahre alt geworden. Sie war schon vertraut mit allen Pflanzen, den Gänsen, die sie jeden Tag zu hüten hatte, aber auch mit dem Wasser. Jeden Tag besuchte Trine – wenn alle Arbeiten erledigt waren- zuerst den Garten und schlüpfte anschließend durch die kleine blaue Heckenpforte zum Lieblingsplatz am Fluss. Dort stand zwischen zwei alten Weiden eine verwitterte Holzbank. Darauf ließ es sich wunderbar träumen. Manchmal nahm Trine ein Buch mit, oft saß sie aber einfach dort und schaute ins Wasser. Es war zu jener Zeit, als man tagsüber noch ohne große Angst überall hingehen konnte. Nur im Dämmerlicht musste man achtsam sein. Deshalb erwarteten Vater und Mutter, dass sie vor dem beginnenden Zwielicht wieder zu Hause war. Manchmal vergaß Trine die Zeit auf der Bank. Sie war so vertieft in das Wasser, dass sie fühlte, wie sie selbst zum Bach wurde: sie war in den kleinen Strudeln und in den Lichtreflexen oder ritt erhitzt auf den Wellen, als seien es wilde Pferde, die mit ihr durch die kirgisische Steppe galoppierten. Oder sie schwamm mit den Wassernixen und Heckenzwergen im seichten Wasser jenseits der Brücke.
Der Bach mit allem was dazu gehört, war auch in ihr. Sie spürte sein Fließen im Blut. Ja sie konnte es vor ihrem inneren Auge sehen, wie der Bach durch die verzweigten Blutbahnen bis in Finger-und Fußspitzen schwamm. Herrlich, wie das kribbelte. So mussten sich die Bäume spüren, wenn die Wurzeln in der Erde unaufhaltsam nach Wasser suchten, und es durch den Stamm bis in die feinste Verästelungen der Baumkronen transportierten. Sie fragte sich, ob Bäume kitzelig sind, und musste über diesen Gedanken lauthals lachen, ja sie prustete und kicherte, dass sie fast von der Bank gepurzelt wäre.
Das Wasser sammelte sich unter der Erde, wurde Rinnsal, entsprang in einen Bach, wurde zum Strom und ergoss sich im Meer, verdunstete und sammelte sich in Regenwolken, die jetzt gerade über dem Rübenacker regnete. All das wusste das Mädchen. Schließlich war sie ein Naturkind und für ihr Alter sehr weise, und jetzt hatte sie die Zeit vergessen – es war schon fast dunkel – Mond und Sterne spiegelten sich im Wasser, und sie begann sich zu fürchten.
Zum Glück kam gerade Wolfi schwanzwedelnd durch die Hecke gelaufen um sie abzuholen. Die Eltern hatten ihn rechtzeitig geschickt.“
Und ich? Ich habe dir jetzt den Beginn einer langen Geschichte erzählt, obwohl ich etwas ganz anderes vor hatte. Was alles in der kurzen Zeit geschehen ist, seit ich reise – Wahnsinn – wollte dir doch noch von Jule erzählen. Ich wette, du bist jetzt neugierig geworden. Schaun wir mal, wies morgen weiter geht.
Luftige Apfelblütengrüße schickt Aurora im grünen Trikot, die gleich wieder tanzen wird.
Und doch:
ich wollte dir noch etwas sagen, aber die Worte fallen mir immer wieder aus dem Sinn. Nein, eher ziehen sie davon wie Luftballons oder zerplatzen wie Seifenblasen, wenn ich nach ihnen greife.
Und doch, da war noch was:
es muss wichtig sein, denn da ist wiederkehrend dieses blinkende Dreieck am Rande des Bewusstseins. Eine Ahnung , dass da zwischen uns etwas noch fehlt. Der Schlussakkord oder das Fazit, mit dem sich der Ring schließen wird. Verstehst du was ich meine? Nun, es ist wohl noch nicht soweit. Die Worte haben ihre Form bisher nicht gefunden.
Die Zeit wird knapp,will mir scheinen, aber vielleicht ist das auch nur unbegründete Angst. So wie ein vorausgenommenes Trauern um etwas, das vielleicht unvollständig bleiben wird.
Ich flicke mich zusammen, strickend
Masche um Masche, Reihe um Reihe
wächst unter den Händen
verdichtete Zeit zum fassbaren Gebilde
hineingewebt:
Gedanken, Töne, Gefühle, Kaffeduft und Sonntagsstille
auch Tränenperlen und Sonnenschein
der sich plötzlich Bahn bricht
durch Wolkentürme
Wölfin, wirst du bei mir bleiben, wenn die Sterne an Macht gewinnen, ich ihnen entgegen strebe und der Erde entfliehe? Dein warmes, wildes Fell soll mir Halt sein. Die Gedanken sind meine Flügel und die Fantasie schmückt mich mit bunten Federn. Das Herz ist der Motor und der Geist Antrieb und Motivation.
Wohin auch immer – weit, weit über den Horizont hinaus. Das Land hinter den Sternen wird mich Fülle erinnern lassen und mir die Rückseite des Mondes zeigen.
Die Sterne hatten wieder an Macht gewonnen, denn es war Winter und der nächtliche Frost kleidete die Welt in Glitzern, ein blaues Glitzern, das dem Tag etwas Unwirkliches, etwas Unwirtliches verlieh und dennoch an Anziehungskraft stetig gewann. Immer schon hatte sie die Schwerkraft der Erde überwinden wollen, um den darüber liegenden unendlichen Raum erobern zu können. Ein Frösteln wanderte über die Haut und die Sehnsucht nach einem warmen Fell, das nach wildem Tier roch und Wärme ausstrahlte, erinnerte sie daran, dass sie noch hier bleiben musste.
Den Traum hatte sie nicht vergessen. In ihm wanderte sie in einem sterbenden Wald über Schnee und Eis. Sie suchte etwas, jenseits dieser kalten Welt mit ihren todbringenden Gefahren. Als sie daran fast verzweifelte, weil sie glaubte, sich verirrt zu haben, da war die weiße Wölfin neben ihr an der rechten Seite und leitete sie auf den richtigen Weg zurück. Und ein schwarzer Rabe flog auf ihre linke Schulter und krächzte ihr Mut zu.
Es war nur ein Traum, aber einer, der so dicht und lebendig war, dass sie die Tiere intensiv bei sich spürte, das Gewicht des Raben auf der Schulter wahrnahm. Eine Feder kitzelte ihr Ohr. Und der Wolf ging so dicht neben ihr, dass sie seine Wärme spürte und den Raubtiergeruch in der Nase hatte. Kleine Atemwolken entließen Mund und Schnauze. Gleichzeitig wusste sie, dass diese Tiere ihre Kameraden waren, nicht ihre Feinde, die immer dann da sein würden, wenn sie ihrer Hilfe bedurfte. Wie jetzt.
So rief sie nach ihnen, sang das Wolfslied, rollte tiefe Töne aus ihrer Kehle heraus, zischte in den Wind und summte ein Wiegenlied in den Tag. Und da waren sie. Lichte Gesellen, die sie auf die Erde zurück holten und den hinauseilenden, flüchtenden Gedanken, mit denen sie davon stieben wollte, Einhalt geboten.
Jetzt war Jetzt, jede Sekunde eine Herausforderung, die sie annehmen konnte, was auch immer der Tag in seiner eisigen Schönheit noch bringen würde. Die Sterne würden warten müssen, denn die Zeit war noch nicht reif.
Angeregt durch Emma denkt.“
Während unten in der Küche mein Brot geht, das ich später backen werde, um meine Lieben und mich mit gesunder Kost zu versorgen, sehe und spüre ich die Sonne, die ab und zu ins Fenster scheint. Ich lese Gedichte von Bloggern, denke über ein eigenes nach, dass diesen Augenblick beschreiben könnte, aber auch darüber, wie es mit zwei meiner Haupfiguren, die in zwei verschiedenen Geschichten zuhause sind, nun weiter geht, wo sie sich doch außerhalb ihrer Geschichten getroffen haben, um ein neues Kapitel in was immer für einen Buch zu beginnen. Ich schmunzele über Shinaja, die uns den Lesern, einen Impuls schenkt, nämlich, einen Liebesbrief an uns selbst zu schreiben. https://www.facebook.com/242417522550358/photos/a.368686443256798.1073741827.242417522550358/684568465001926/?type=1&theater
Ja die Liebe. Ich sollte mir wirklich einen schreiben, habe lange keinen mehr erhalten.
Ich bin ganz wach, habe gut gefrühstückt und freue mich über diesen freien Tag, mit dem ich tun kann, was ich möchte. Bunte Garne in Frühlingsfarben warten neben den Tulpen auf mich. Sie rufen mir zu: „Komm, mach was mit uns. Wir sind ganz ungeduldig.
Zu verdrängen versuche ich die Nachricht, dass Putin den Dänen mit Atomraketen droht.
Es ist Frühling und man hört, riecht und schmeckt ihn. Da mag ich nicht an Tod, Sterben und das Ende denke, auch nicht an Opfer, Blut und Trauer. Lieber will ich rote Tanzschuhe anziehen, hinaus gehen und mit den biegsamen Birken tanzen. Und ganz am Rande des Bewusstsein ist da auch noch der Jörg Krüger mit dem gar seltsamen Wanderer und dem Rosenbogen.
Das habe ich sehr gerne gehört und angesehen.
Ich werde zunächst nach dem Brot schauen, dann einen Liebesbrief an mich selbst schreiben und anschließen noch mal Jörgs Video anschauen. Danach widme ich mich den jungen Birken, und vielleicht erhöre ich später noch den Ruf der bunten Garne.