Singen und Klingen
tanzend die Zeit vergessen
unter den Bäumen
diesen Herbsttag genießen
in vergänglicher Fülle
Und sich eins fühlen
mit Wasser, Luft und Erde
dem roten Feuer
das lebhaft in dir lodert
und dich stetig voran treibt
Singen und Klingen
tanzend die Zeit vergessen
unter den Bäumen
diesen Herbsttag genießen
in vergänglicher Fülle
Und sich eins fühlen
mit Wasser, Luft und Erde
dem roten Feuer
das lebhaft in dir lodert
und dich stetig voran treibt
und es wird warm
ein FEUER, fühlt sie
die Flammen zischen
glutrot, zinnober, gelborange
quirlige Funken stieben mit dem Wind
kreisen im Blut
wirbeln Lebensenergie auf
Machtvoll steht die Wolfsfrau
am Rande des wilden Waldes
gesträubt das Fell, Witterung aufgenommen
in ihren Ohren trifft sich die Welt
ein Sprung nur hinüber
ins Zwischenreich
sein letztes lied
und weiß es nicht
ein narr rennt quer durch alle zeit
es brennt gewand und narrenkappe
und wo er rast, brennts lichterloh.
paulinchen weint.
der narr,
aus dessen fingerspitzen funken stieben
er fühlt und spürt die hitze nicht
sein geist ist fern an andren orten
die erde schweigt
der vogel singt den letzten ton
Sie ist die eine
die den Bogen führt
und alle Quellen singen lässt
sie schürt die Feuer, lässt sie lodern
und webt mit freier Hand
das Lebensmuster in den Sand
ein Ton, ein Klang
der Körper schwingen lässt
und mit dem SEIN verbindet alles
Mein Sommer ist rot: erdbeerfrisch, kirschensüß, johannisbeersauer Rosenrot duftet betörend in blaue Stunden trockene Hitze liegt beerentrunken auf den Feldern während Feuerteufel orangerot mit den Funken spielen fließt vor dem Hochhaus ein Rinnsal aus Blut der freie Fall dauerte Ewigkeiten Menschen stürmen wutentbrannt aufeinander los Tauben dösen, Spatzen schilpen die Zeit trägt Ewigkeit Nebenan flattert eine Fahne und schleckt ein Kind entrückt am Himbeereis
Nachklang Sommersonnenwende
Ich bin still geworden am letzten Sonntag und in mich hinein gekrochen. Dort waren noch alle Lieder und Töne vom Chortag davor. Ich verspürte kein Bedürfnis, mich unter Menschen zu mischen. Alles war gut wie es war und die Johannisbeeren reif. Ich pflückte sie und freute mich an ihrem satten Rot, das ich gestern als köstliches Gelee in kleine Gläser packte. So habe ich den Juni eingefangen für später. Überhaupt sollten diese Frühsommerwochen um die Sonnenwende herum rot gezeichnet sein: kirschrot, erdbeerrot, johannisbeerrot, rosenrot, feuerlilienrot. Nur ein Feuer fehlte mir am Sonntag, aber ich stellte es mir vor, sah das Flackern, Funkeln und Glühen, spürte die Hitze auf der Haut und schmiedete einen Wunsch darin, der zur Gewissheit wurde. Und so gehe ich klarer und bewusster weiter durch die wieder kürzer werdenden Tage.