25.9.2020

UNVERKENNBAR, der Herbst ist da.
Unter den kühlen Winden zittert das Apfelbaumlaub.
Spatzen flüstern Töne in den Zweigen.
und das Sonnenlicht lässt erste gelbe Blätter leuchten.
Kühle Nächte sind mir wohlgesonnen.
und die Träume säumen buntgefleckte Zweige
ein Hauch von Endlichkeit webt sich hinein

Ein Korb mit bunter Wolle

Darf ich mich vorstellen? Ich bin Madame Lillac und nicht mehr ganz jung. Seit dreißig Jahren lebe ich hier in Bubendorf, einem südlicher Vorort von Karaman. Vor der Haustür beginnt das Grün. Kurze Wege führen zu einem See, in den Wald oder vorbei an Feldern und Wiesen. Die Landschaft ist flach, deshalb benutze ich auch gerne und oft mein Fahrrad um vorwärts zu kommen.
Gestern fand ich ja den Korb mit Wolle vor meiner Tür und war überrascht und aufgeregt zugleich. Ich entdeckte unter dem Zettel: „Strick eine Geschichte aus mir.“ ein großes Wollknäuel in meinem Lieblingsblau und gleich waren die Bilder da. Ein kleines Binsenboot schaukelte auf den Wellen eines tiefen Ozeans.
Allerdings gelang es mir nicht, in das Boot hinein zu schauen. Unentwegt schaukelte es auf den Wellen. So beschloss ich, mir den Inhalt des Korbes näher anzusehen. Ich fand kleinere und größere Wollreste in allen Farben, die das Leben so annehmen kann. Eine gute Voraussetzung, um eine Geschichte zu stricken. Etwas aber fehlte noch. Ich kramte in alten Notizen, schaute mir Fotos an und erledigte zwischendurch die alltägliche Hausarbeit. Irgendwann nach Mitternacht ging ich schlafen.
In der Nacht träumte ich von dem Boot. Ich hörte Möwen schreien und sah aus den Wellen einen blauen Wal auftauchen. Er tauchte auf und ab, blieb aber immer in der Nähe des Bootes. Als ich am nächsten Morgen aufwachte war ich gut gelaunt und wusste, die Geschichte wird weiter gehen. Ich traf eine Entscheidung: „Ich werde herausfinden, wer mir den Korb vor die Türe gestellt hat.“

Vom Leisen

Das Leise hatte sich in den Wald unter die Bäume zurück gezogen.Es war geflüchtet vor allem Lauten, dass seine schrillen  Gedanken über den Laufsteg des Lebens führte. Einstweilen war es besser so. Was sollte es tun?
Abwarten!
Es wusste schon, dass die Zeit kommen würde, in der es seinen Platz auf dem Laufsteg des Lebens wieder einnehmen würde.
Der Sommer verabschiedete sich mit roten Äpfeln, die er dem Herbst in die bunten Hände legte, damit sie dort nachreifen konnten.
Jemand erntete die Äpfel schließlich.
Der Herbst wurde müde, gähnte und rief den Winter herbei.
Sein buntes Gefieder verschenkte er an den Wind. Die nackten Zweige spießten sich in den Himmel: Biegsame Gestalten voll Schönheit und Grazie,
Bizarr und verbogen zerteilten die Bäume mit langen Schatten das Wintergrau.
Es kam ein neuer Tag und mit ihm die ersten Schneeflocken.
Langsam und unaufhörlich deckten sie Erde, Bäume, Häuser zu.
Das Weiß des Schnees schluckte alle lauten Geräusche, die sich gestern noch brüllend in den Haaren gelegen hatten.
Die winterdichten geordneten Gärten lagen verlassen, und die gebrochene Erde der Felder atmete Ruhe ein und aus.
Nur noch gedämpft drangen Krähenkrächzer zum Haus.
Drinnen war es warm. Die Menschen waren mit ihren Händen beschäftigt, die eifrig dieses und jenes damit vollbrachten. Das gefiel dem Leise gut. Es kam aus seinem Versteck hervor und setzte sich zwischen die Menschen.

Grüße aus dem Häkelkorb

Eigentlich bin ich ja eine STRICKLIESEL und stricke besonders gern mit Strumpfwolle: Tücher, Socken, Herzen, Schals. Aber manchmal überkommt mich die BUNT-LUST und dann muss das Baumwollgarn Catania von Schachmayr her, denn das gibt es in einer sehr reichen Farbpalette, und ich besitze schon sehr viel dieser Farbigkeit. Mit dem häkele ich besonders gerne.

BUNT wirkt bei mir gegen Frustration, Langeweile, Unwohlsein, Kränkeln, depressive Verstimmung u.s.w.
Letzte Woche fiel mir die Anleitung zu einer Hippietasche in die Hand. Und gleich musste ich loslegen. Ihr seht auf den Fotos den Anfang.
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Das waren die ersten vier großen Blüten.

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Hier seht ihr schon alle 18 großen Blüten. Inzwischen sind auch die 14 kleinen und die 6 Halbblüten fertig, und ich habe begonnen, alles zusammen zu fügen. Wenn das geschehen ist wird oben weiter gestrickt. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Nun zeige ich euch ein anderes Projekt aus dem gleichen Garn, mein Jahrestuch. Für diese Decke stricke ich seit drei Monaten jeden Tag eine Reihe. Den Wochentagen sind Muster zugeordnet. Die jeweilige Farbe richtet sich nach dem Wetter. Inzwischen ist das Stück schon gut gewachsen.

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Und noch ein Foto:

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Es macht Spaß. Meine gesammelten Herzen, viele habe ich schon verschenkt, fotografiere ich demnächst auch mal, bevor sie im Juni für ein Kinderhilfsprojekt verkauft werden.

Ein Geschenk für mich

Ich häkel ein Geschenk für mich selbst. Zwei große Blüten sind fertig. Ist gar nicht so schwer.
bunte Blütentasche
Die kostenlose Anleitung ist von Schachmayer. Liest sich gut. Das ist bei Anleitungen ja nicht immer der Fall. Und ich freue mich, demnächst einen so schönen Hippie-Beutel mit mir herum zu tragen.

Mal sehen ob ich FRAU MAI damit imponieren kann.  Wenn sie fertig ist, mache ich ein Foto und zeige sie euch.
Habe ich schon erzählt, wie sehr ich es liebe, bunte Sachen zu machen?

 

 

 

Terzetten

Auf dem Tisch die Terzetten
nehmen Raum ein, aufdringlich
lassen keinen Platz zum Gedankensammeln
duften (oder stinken, ich kann mich nicht entscheiden)
gegen das Grau an, das der April heute beschert.
Vogelstimmen flechten sich in den Tag
das frische Grün leuchtet nicht.
Die Zeit trägt Trauerflor.
Bevor ich mich begrabe in Melancholie
nehme ich die bunten Gedankenfäden wieder auf
und stricke sie ein ins Lebensgespinnst

Auf der Suche nach BUNT

Ich sehne mich heute so nach etwas BUNT und da fällt mir dieser Text ins Auge. Eigentlich wollte ich ja nur mal wieder nachschauen, was ich im Erzählcafe (Facebook) vor langer Zeit so hinterlassen habe.
Eun wenig traurig bin ich geworden, weil im Erzählcafe derzeit nur das „Nichts“ den Ton angibt. Andererseits, nur wo nichts ist, kann etwas werden und entstehen.
Ich bin ja selbst Schuld, bin ganz woanders spazieren gegangen und habe versucht, mich ganz leer zu bekommen, damit ich nicht unter dem Vollsein verschwinde.
Wie ich es vermisst habe, das FABULIEREN und ins BLAUE schreiben, obwohl das ja nur so aussieht, denn rein das Blaue gibt es ja gar nicht, oder doch? Doch, aber es ist das Blau, dass tief in uns drinnen lebt, und aus dem man unendlich schöpfen kann.
Also um es kurz zu machen: WER HAT LUST MIT MIR ZU FABULIEREN. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob ich das noch kann. Ob man das  verlernen kann?

Und, lieber DINGEFINDER, darf ich diese bunte Text- Runde aus dem Erzählcafe  mit in mein kunterbuntes Bloghaus nehmen? Ich würde mich sehr freuen und es in Ehren halten.
Das fragt dich Angie Findevogel

…handmade…

im kunterbunten Haus wird mit den Händen kreativ gewerkelt. Im Augenblick schwelge ich in meinen bunten Baumwollgarnen. Topflappen entstehen, wobei ich die Grundmodelle bevorzuge, sie aber auf besondere Weise verschönere. Aber auch Blüten und Granny Squares versuche ich. Meine Sockenwollkiste quillt über.
Mein Dachzimmer wird immer bunter, die Wände sind schon sonnengelb, das Bettgestell blau und der Arbeitstisch grün gestrichen. Die Fensterwand fühlt sich wohl im Röschengewand. Auf dem Dielenboden liegen Flickenteppiche.

Komm vorbei und trink einen Tee mit mir.
Ein paar Links für gute Handarbeitsbücher:

Granny-Squares auf andere Art
Boho Häkeln
Bezaubernde Blütenpracht
Sticken Schritt für Schritt

Außerdem kommt morgen Besuch. Ganz bestimmt gibt es zum Tee frisches, selbstgebackenes Hefegebäck.