Der Blick aus dem Fenster vom Schreibtisch aus
in den Apfelbaum hinein, der die Häuser verdeckt
der mit Grün mich tröstet, Schatten spendet
wenn die ersten Früchte fallen, noch nicht reif
der mit ersten gelben Blätter den Herbst ansagt
und seine wahre Struktur preisgibt
wenn er nackt dem Winter seine Zweige entgegenstreckt
mein Dreh -und Angelpunkt in Jahreszeiten und Tagesstunden
vertrauter Ablauf im Spiel und Gesang der Vögel
ein perfekter Kreislauf, in dem meine Jahre sich verdichten
Blick
12. Dezember
mit den füßen im wasser, festung im meer vom wind umweht
der blick nach unten, die ohren gespitzt
alles bewegt sich und bleibt nicht stehn
2. Dezember

Gib eine Beschriftung ein
fern am Horizont ein Segel
ein Schiff wird kommen, was es wohl bringt?
wohin auch die Reise geht, mein Blick segelt mit
bis es verschwindet im wogenden, wellenden Grau
Widerstehen
Im Traum nahmst du meine Hand, drehtest sie langsam und vorsichtig um. Unendlich sanft streiften deine Lippen meine Handinnenfläche. Da war Hingabe an diesen Moment, der sich in die Unendlichkeit dehnte, bevor dein Blick sich hob und den meinen traf. Auf deine Stimme war ich nicht gefasst. Sie traf das Ohr, und eine Seite , die ich bisher nicht gekannt hatte, vibrierte in mir.
Eine Erschütterung, die mich beinahe wanken ließ. Aber ich war stolz und willensstark, und so straffte ich meine Schultern, richtete mich auf, bog mich gerade, füllte mich mit Präsenz und widerstand dem Reiz deiner veilchenblauen Augen.
Ich baute eine innere Mauer, hinter der ich mich versteckte und weinte.