es sitzt im geäst, hangelt an den zweigen und turnt von ast zu ast
es ist still und hört zu, riecht die äpfel, die duften
lieber mag es birnen, bergamotten, die von früher
das mädchen ist alt und hat schon viel gesehen
doch ein echtes mädchen bleibt mädchen für immer
es schaut mit altem blick und sieht doch immer wieder neu
die anfänge, den verlauf und das ende, die muster
es trägt den winter huckepack und den frühling in den armen
das weiße kleid ist mit kirschblüten bestickt
es duftet nach schnee und jungen gras
lauscht dem lied der amsel und gurrt mit den tauben
es lacht leise über die schnarrenden rabenvögel
die schon wieder den kleinen goldenen schlüssel geklaut haben
von der tür, die zu den gängen ins märchenland führt
das mädchen weiß, wo er liegt …….im taubennest
Amseln
Wenn es Herbst wird im Apfelbaum
1
Amseln
Amseln und Apfelbaum
Apfelbaum
Apfelbaum und Taubennest
Taubennest
Amseln und Apfelbaum und Taubennest
Der Sommer war lang, Tauben und Amseln fliegen davon, das Nest bleibt und verrottet. Alles im Fluß!
2
Zwei Amseln im Apfelbaum
nah am vergessenem Taubennest
zwischen lichter gewordenem Laub, ein Flirren
Wind der raschelt
und Amseln wiegt – kurz
dann geht der Flug weiter
3
Das Ringeltaubennest
verlassen schon eine Weile
sah die Eier, sah die Küken
wachsen flügge werden, fliegen
manchmal noch kamen sie vorbei – kurz
und hielten Rast im alten Nest
4
Der Apfelbaum, mein Freund
sein Messinglaub leuchtend im Sonnenschein
es flirrt und raschelt im Wind
Bald sind die Laublasten abgetragen
Zeit für den Winterschlaf
um auch im nächsten Jahr
Früchte und Taubennester zu tragen