Trau dich…es gibt nichts zu verlieren 3
Im Grundriss steht die Geschichte des Raumes hinter der dritten Tür schon auf dem Papier. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, in die Geschichte von den sieben Türen immer auch die aktuelle jahreszeitlich bedingte Natur mit einzubeziehen, aber eben auch, was mir sonst so begegnet. Mit der zweiten Tür baute ich den Februarsturm mit e und dann kam der Ukraine-Krieg. Ich bezog also in den nächsten Raum die aktuelle Situation in der Ukraine mit ein. Ich schrieb den Teil und stellte fest, das was darin passiert geht zu schnell. Mal kurz hingucken, das Grauen sehen und ganz schnell in ein gutes positives Ende umzuwandeln, kam mir falsch vor. Nicht weil ich kein gutes Ende will oder denken kann, sondern weil es gewesen wäre, wie: ich gucke mal schnell hin, und dann vergesse ich, was ich gesehen habe und alles ist gut. Natürlich würde ich das am liebsten tun. Aber die Realität mit ihrer Brutalität ist anders. Erst mal musste ich alles sacken lassen. Dann begann ich mit dem Umarbeiten. Sprich, ich bin noch im Prozess, und es dauert noch etwas, bis es sich für mich richtig anfühlt. Die Hauptperson heißt jetzt Ilya, es kommen auch Kohlmeise und Rotkehlchen darin vor und es gibt Hoffnung am Ende, denn die brauchen wir ja alle. Vielleicht wird aus diesem Teil der Geschichte sogar etwas, was Menschen in beinahe auswegslosen Situationen Mut und Hoffnung vermittelt. Aber, es dauert noch ein bisschen.
Ich bin sehr mit dieser Geschichte beschäftigt. Sie treibt mich um, genauer gesagt, Fragen, wie:
– wieviel Grauen verträgt eine Geschichte ?
– wie schafft man eine gute Balance zwischen dem Entsetzen einerseits und der Wendung zur Hoffnung andererseits?
– wie gehe ich selbst mit meinem Ensetztsein und meine Angst um?
Ich schaue regelmäßig im Findevogelblog vorbei, weil ich soviel Tolles hier finde. Ich danke Dir für das Teilen Deiner Suche, Deiner Fragezeichen. Mich bewegen ähnliche Fragen wie Dich, zum gleichen Thema!
Habe in der Zwischenzeit die großartige Rede – „Niemals Gewalt!“ – von Astrid Lindgren mehrmals gelesen. Über viele Tage dann auch meine eigenen Gedanken dazu aus meiner Seele fließen lassen.
Die Rede passt leider so perfekt in unsere Gegenwart, ist aber immerzu gültig – vor allem auch, weil Lindgren die richtigen Gedanken formulierte, wo wir ansetzen müssen!!! Genau in ihren Ideen finde ich mich wieder!
Ich bin der Überzeugung, Deine Geschichte wird stimmig sein …
Alles Liebe, C Stern
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