Vom Verbundensein (1)
Wer kann schon sagen, was zuerst da war: das Wort oder der
Gedanke. Was wirkt in mir – in dir? Sind wir nicht Wellen im
großen Meer – miteinander verbunden ? Was wirkt wo und wie auf
wen ein? Ich kann mich nicht entziehen, solange ich lebe und
meine Sinne intakt sind.
Ein Ton – ein Klang – ein Duft – eine Farbe – ein Hauch !
Alles kann Auslöser sein für Gedanken im Kopf und
transzendierend neue Wortwelten schaffen – vielleicht schon oft
benutzt, aber auch wieder anders, weil sie zu neuen Sätzen
zusammenwachsen, einen anderen Sinn vermitteln. Wer hat was
zuerst gedacht – du oder ich? Die Wellen im Ozean haben keinen
Anfang, kein Ende – sind ewig. Was, im Angesicht des Meeres ist
schon Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft?
Das Dazwischen ist das Spannende – das was sich in den
Wellentälern tauscht, vermittelt – sich nicht von einander trennen
lässt auf den Wellenbergen, weil alles fließt und sich neu formiert,
wie im Wind der Sand in den Wüsten.
Was lese ich zwischen Zeilen – ist was ich spüre wahr oder drängt
sich hinein, was für mich wahr sein soll? Wer entscheidet und
definiert, wer urteilt und richtet darüber?
Das sind die Fragen. Ja. Und ist das Sein.
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Ja, diese Fragen sind immer aktuell. In der augenblicklichen gesellschaftlichen Situation , denke ich, gewinnen sie an Brisanz.
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