Mein spezielles Sommergefühl stellt sich ein, wenn die Tage beginnen, deutlich kürzer zu werden, also etwa um den Wechsel von Juli zu August. Das Licht ist anders, wärmer, die Winden öffnen am Morgen ihre Trichter. Die Felder sind beinahe abgeerntet und liegen golden im Tag. Die ersten Äpfel fallen von meinem Lieblingsbaum. Das Überhitzte und Überdrehte flieht aus meinen Gedanken. Ruhe und Vorfreude breitet sich in mir aus. Jetzt habe ich Lust, durch Landschaften zu radeln, in Biergärten zu sitzen, Leute zu treffen, gemächlich unter Bäumen zu rasten, mit Blick auf die Reife und der nahenden Ernte. Holunderbeeren sind fast schwarz und die ersten Haselnüsse fallen. Sammelzeit! Wintervoräte schaffen. Ich bin ein Septemberkind vom Land, dass zu früh in die Stadt verpflanzt wurde, aber die Qualität der unterschiedlichen Jahreszeiten ist in mich eingebrannt. Ich liebe den Spätsommer und den Herbst. Es ist die Zeit, in der ich zufrieden und mit mir eins bin, die Zeit, in der ich zur Ruhe komme, genieße, abwarten kann und Geduld habe.
Vor allem im August, meinem Geburtsmonat, überkommt mich ein ganz besonderes Gefühl. Bunte Natur, warme Sonne und eine unbändige Freude ergeben mein ganz eigenes Sommergefühl.
Vielleicht liegt das auch daran, dass ich früher zu dieser Zeit meist im Urlaub war. Da ging es raus in die Natur, wandern, zelten und neues entdecken. Auch wenn ich nicht unterwegs bin, umfängt mich dennoch dieses ganz besondere Gefühl.
Der Morgen lockt mich aus dem Bett, lädt mich zum verweilen ein. Die Luft riecht frisch und ist angenehm warm. Schon früh ist die Sonne da und streichelt über meine leicht gebräunte Haut.
Wie gerne würde ich auf der Welle des Gefühls reiten und mich zu Abenteuern tragen lassen. Ein wenig schwermütig werde ich, da ich auf fremde Länder und Abenteuer abseits der Heimat verzichten muss. Aber irgendwann…
Eine neugierige Unruhe erfasst mich, zieht mich hinaus. Alles ist so leicht. Keine schweren Klamotten schränken mich…
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Da steckt die Gärtnerin, die Landwirtin in mir, Jahrhunderte bewirtschafteten meine Vorfahren mütterlicherseits ihr eigenes Land. Ich freue mich, wenn die Saat aufgegangen ist, wenn alles reift und geerntet werden kann. Wenn ich sehe, alles ist gut und ich werde auch in diesem Winter keinen Hunger leiden.
Nun bin ich nur eine Minigärtnerin aber ich sähe früh im Jahr Ideen, Vorhaben und Pläne, hege und nähre sie, bis sie zu meiner Zufriedenheit später im Jahr aufgehen, um mich emotional zu befriedigen, wenn der Winter vor der Türe steht und das Jahr sich neigt.
Es klappt nicht immer gleich gut. Die Jahre sind unterschiedlich.
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Mir ganz aus der Seele gesprochen, ein wunderbarer Text!
Mit liebem Gruß
von Constanze
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Dankeschön!
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