Wenn ich zurzeit oft schweige, dann liegt das daran, dass ich leer werden möchte. Ich übe, im Augenblick zu bleiben und lerne, die Stille noch mehr zu lieben. Im Schweigen kann ich klarer entscheiden, was wirklich zählt für mich, was ich gehen lassen möchte, was bleiben soll. Wie Blätter von den Bäumen, fallen die Worte aus meinen Gedanken. Ich sehe Schnee, Weite, Stille. Und höre ganz in der Ferne – leise – Glockenklang. Und endlose Räume in mir, die ich gestalten darf, wenn ich will oder eben auch nicht. Es ist alles da. Doch ich will es noch nicht benennen, beim Namen rufen, herbei locken, bezwingen. Lieber lausche ich dem fernen Glockenklang.
Ein wunderschönes Prosapoem.
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Dankeschön!
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Das hast Du wunderbar beschrieben. „Die Worte wie die Blätter vom Baum aus den Gedanken fallen lassen“ … Schön! Und dann sehen, was man gehen. Ein klein bisschen neide ich Dir diese meditative Stille. Da will ich auch wieder hin. Wie schön, dass Du schon dort bist!
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was man gehen lässt…
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Ja, ich übe schön lange. In den dunklen Monaten gelingt es mir leicht: die Erde kommt zur Ruhe, und ich mit ihr! Zum Glück gelingt es mir von Jahr zu Jahr mehr, auch dem Vorweihnachtsstress zu entrinnen. Was ich gewinne? eine Art Einklang mit der Jahreszeit.
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